Teneriffa


Teneriffa ist mit einer Länge von 80 km die größte der Kanarischen Inseln. Sie ist bis zu 50 km breit und hat eine Fläche von 2.034,38 km², die Einwohnerzahl lag im Jahr 2007 bei 865.070. Teneriffa ist eine Vulkaninsel. Sie liegt vor der Küste Marokkos und der Westsahara und ist etwa 1.300 km vom spanischen Festland entfernt.
 
Geologie
Teneriffa entstand vor ca. 7 bis 5 Mio. Jahren durch vulkanische Aktivität.Die geologisch ältesten Teile der Insel sind das Anaga-Gebirge im äußersten Nordosten, das Teno-Gebirge im Nordwesten sowie kleine Gebiete im äußersten Süden. Das Vulkanmassiv im Zentrum von Teneriffa, das in der Mitte von der weltgrößten Caldera eingenommen wird, ist dagegen jünger. Aus dieser erhebt sich wiederum mit einer Höhe von 3.718 m der höchste Berg Spaniens, der Pico del Teide.

Teneriffa ist geologisch noch sehr aktiv, was nachgewiesene Vulkanausbrüche in den Jahren 1706, 1798 und 1909 zeigen.
 
Klima
Teneriffa besitzt wie alle anderen Inseln der Kanaren das ganze Jahr über milde Temperaturen. Die tropischen Fallwinde sind auch für das so gen. Azorenhoch verantwortlich. Dieses befindet sich im Winter über Madeira, im Sommer jedoch wandert es weiter nach Norden zu den Azoren.

Überwiegend tagsüber steigt die mit Meerwasser gesättigte Luft am Teidemassiv hinauf. In etwa 1.000 bis 1.500 m Höhe bilden sich Wolken. Diese kondensieren beim Kontakt mit den dortigen Lorbeer- und Kiefernwäldern zu feinem Nieselregen. Dies bringt in den sonst sehr trockenen Sommermonaten der Landwirtschaft im Norden von Teneriffa entscheidende Vorteile. Teilweise sind auch Hochtemperaturphasen mit über 35 °C möglich.
 
Natur
Teneriffa verfügt über eine vielfältige Vegetation, zahlreiche Pflanzenarten kommen nur hier vor. Die Kanarische Kiefer bildet große Wälder, im Süden sind sukkulente Wolfsmilchgewächse beheimatet, charakteristisch ist auch der Kanarische Drachenbaum. Viele Pflanzen aus der ganzen Welt prägen die Insel, so stammen aus Amerika verwilderte Kakteen sowie riesige Büsche des Weihnachtssterns. In der Landwirtschaft werden Kartoffeln, Bananen, Tomaten und Wein angebaut.

Säugetiere weist die Tierwelt nur wenige auf, hierzu gehören die Waldkatze sowie ausgewilderte Kaninchen. Vielfältig dagegen ist die Vogelwelt der Insel, so gibt es auch einige für Teneriffa typische Arten, etwa den Teidefink oder die Wildform unseres Kanarienvogels, den Kanarengirlitz. Erwähnenswert sind ferner die Westkanareneidechsen, die auf Teneriffa in großer Zahl vorkommen.

Eine Besonderheit sind auch die Wale, die in der bis zu 3.000 m tiefen Meerenge zwischen Teneriffa und Gomera in großer Zahl anzutreffen sind.
 
Geschichte
Auch Teneriffa war ursprünglich von den Guanchen besiedelt. Mächtigster Guanchenhäuptling war der im 15. Jahrhundert lebende Tinerfe, nach dessen Tod die Insel unter seinen 9 Söhnen aufgeteilt wurde. Im Jahr 1483 ergaben sich die Guanchen den Spaniern.

Als letzte europäische Station vor der Atlantiküberquerung gewannen die Kanarischen Inseln Ende des 15. Jahrhunderts enorme strategische Bedeutung. Im Jahr 1494 landete Alonso Fernández de Lugo auf der Insel, der den Grundstein für das spätere Santa Cruz de Tenerife legte. Dieser erlitt auf Teneriffa eine schwere Niederlage gegen die Guanchen. Am 25.12.1495 unterlagen diese bei La Victoria de Acentejo endgültig den Spaniern, das gesamte Archipel stand nun unter der spanischen Krone. Die überlebenden Guanchen vermischten sich mit den Eroberern und verschwanden als eigene Kultur, Hauptstadt wurde La Laguna. Teneriffa bildete nun einen bedeutenden Stützpunkt es Schiffsverkehrs zwischen Spanien und seinen amerikanischen Kolonien.

Im Jahr 1657 versuchte der englische Admiral Robert Blake mit seiner Flotte Santa Cruz de Tenerife zu erobern, was jedoch erfolglos blieb. Die Engländer unternahmen unter Admiral John Jennings einen erneuten Versuch, den Hafen der Stadt einzunehmen, was jedoch scheiterte. 1778 erhielt Santa Cruz de Tenerife vom spanischen König Carlos III. das Vorrecht, Handel mit Amerika zu betreiben.

1792 wurde in La Laguna die erste und bis 1989 einzige Universität auf den Kanaren gegründet. Der englische Admiral Horatio Nelson verlor am 25.07.1797 bei einer weiteren Schlacht seinen rechten Arm, zudem musste er die einzige Niederlage seiner militärischen Laufbahn hinnehmen. Santa Cruz de Tenerife wurde ab 1822 bis 1927 Hauptstadt des gesamten kanarischen Archipels. Teneriffa erlebte während der Aufklärung eine Blütezeit, konnte sich jedoch nicht von der vorherrschenden feudalistischen Gesellschaftsordnung lösen. Daher kam es erst im 19. Jahrhundert zu politischen Reformen. Der Beginn des 20. Jahrhunderts war von einer fortschreitenden politischen Radikalisierung geprägt. Im Jahr 1936 startete General Franco seinen Putsch gegen die Republik von Teneriffa aus. Der spanische Bürgerkrieg erreichte die Insel nicht. Die wirtschaftliche Isolierung unter der Diktatur wirkte sich jedoch sehr negativ aus, einziges Exportgut für das Festland waren damals Bananen. Im Jahr 1975 erhielt Teneriffa nach der Demokratisierung die Autonomie und der Tourismus wurde immer bedeutender. Die Kanarischen Inseln erhielten 1982 innerhalb von Spanien den Status einer autonomen Region mit überwiegender Selbstverwaltung. Alle 4 Jahre wechseln sich die Hauptstädte von Teneriffa und Gran Canaria als Regierungssitz ab.
 
Tourismus
Teneriffa ist eine typische Ferieninsel und überwiegend auf den Tourismus eingestellt. Im Jahr 1885 wurde Teneriffa erstmals von 350 Touristen aus England besucht, sechs Jahre später kamen bereits 5.000 Gäste jährlich. Im Jahr 2001 lag die Besucherzahl bei 4,8 Mio.

Der Tourismus konzentriert sich v. a. auf die Nordküste um Puerto de la Cruz und den Süden bei Los Cristianos. Naturliebhabern bieten sich auf der Insel unendlich viele Möglichkeiten, die vielfältige Landschaft lädt zu vielen Sportarten und Wanderungen ein. Das Angebot wird durch ein dichtes Netz von Hotels und Landhäusern abgerundet. Klima sowie Lage und Qualität der Goldplätze machen Teneriffa weiterhin zu einem Anziehungspunkt für Golfsportler, es werden zahlreiche Serviceleistungen speziell für Golfer angeboten. Auch haben Gäste die Möglichkeit, kanarische Traditionen und kulturelle Feste mitzuerleben.

Die Strände entlang der mehr als 350 km langen Küstenlinie sind sehr vielfältig von weißem Sand bis zu Vulkansand. Zahlreiche Hotels und Apartmentanlagen liegen in unmittelbarer Nähe der Strände.
 
Verkehr
Die Nordautobahn TF-5 führt von der Hauptstadt Santa Cruz in die Ferienzentren Puerto de la Cruz und Icod de los Vinos. Die Südautobahn TF-1 führt von Santa Cruz nach Los Cristianos, Costa Adeje und Playa de Las Américas. Ein Sonderfahrstreifen für Busse führt auf der Nordautobahn zwischen einem Fahrbahnteiler und der Mittelleitplanke stadteinwärts durch einen Tunnel direkt zum Busbahnhof Santa Cruz, während der übrige Verkehr in eine andere Richtung geführt wird.

Ein weiteres Verkehrsmittel der Insel sind die grünen Linienbusse der TITSA. Die Hauptstrecken über die Südautobahn von Las Americas bzw. Los Cristianos im Süden von Teneriffa nach Santa Cruz sowie die Nordautobahn nach Puerto de la Cruz im Norden werden von modernen klimatisierten Bussen gefahren. Zu den beiden Flughäfen Los Rodeos und Reina Sofía verkehren mindestens stündlich Busse. Seit dem 02.06.2007 verbindet eine etwa 12 km lange Straßenbahnlinie Santa Cruz mit den nördlichen Vororten, der Universität sowie der Innenstadt von La Laguna.

Es gibt die beiden Flughäfen Teneriffa Nord bei La Laguna sowie Tenerife Sur Reina Sofía im Süden der Insel. Fähren verbinden Los Christianos mit San Sebastián de la Gomera und mit Santa Cruz de La Palma sowie mit Agaete auf Gran Canaria.
 
Besonderheiten
Am 27.03.1977 kollidierten auf dem Flughafen "Los Rodeos" zwei Jumbo-Jets der Fluglinien KLM und PanAm. Die Flugzeugkatastrophe von Teneriffa ist mit 583 Toten bis heute das größte Flugzeugunglück der Luftfahrtgeschichte.

Quelle www.lexolino.de:

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