Mallorca


Mallorca ist eine zu Spanien gehörende Insel im westlichen Mittelmeer und liegt ca. 170 km vom spanischen Festland entfernt. Sie ist die größte der Baleareninseln, die Einwohnerzahl lag im Jahr 2007 bei 813.729. Auf Mallorca befindet sich Palma, die Hauptstadt der Balearen-Gruppe, Amtssprachen sind katalanisch und spanisch.
 
Geografie und Geologie
Mallorca hat eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 98 km und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 78 km. Die Fläche beträgt einschließlich kleinerer vorgelagerter Inseln 3.620.4249 km², die Küstenlinie weist eine Länge von 550 km auf. Zum Verwaltungsgebiet von Mallorca gehören weiterhin der Cabrera-Archipel sowie die Insel Sa Dragonera. Mallorca wird in die sechs Landschaftszonen Serra de Tramuntana, Raiguer, Plà de Mallorca, Llevant, Migjorn und Palma (katalanisch comarques, Einzahl: comarca) untergliedert.

Die Insel gehört wie die anderen Baleareninseln als Verlängerung der Betischen Kordillere geologisch zum Andalusischen Faltengebirge, welches aus Gesteinsmaterialien besteht, die während des Erdmittelalters als Sedimente im Tethys-Meer abgelagert wurden. Dieses ist kalkreich und enthält viele Fossilien. Tektonische Bewegungen führten zu unterschiedlichen Hebungs- und Senkungszonen im jüngeren Tertiär, weshalb beim gegenwärtigen Meeresspiegelstand die Verbindung zum Festland abgerissen ist.

Mallorca wird von zwei Gebirgszügen eingerahmt, die Serres de Llevant im Osten und die Serra de Tramuntana im Nordwesten, wo sich auch die höchsten Berge der Insel befinden. Flüsse und natürliche Seen gibt es auf Mallorca nicht.
 
Klima
Auf Mallorca herrscht ein gemäßigtes subtropisches Klima vor. Im Frühling und Herbst liegen die Temperaturen auf der Insel bei etwa 20 °C und die Natur ist nicht von der sommerlichen Trockenheit gezeichnet. Im Sommer liegen die Temperaturen teilweise bei über 30 °C (im Inselinneren bis zu 40 °C) bei durchschnittlich 10 bis 11 Sonnenstunden pro Tag. Die Wassertemperatur kann bis zu 25 °C erreichen. Auf im Winter liegen die Temperaturen bei milden 15 bis 20 °C.

Ab Ende August sind kurze starke Regenfälle begleitet durch Sturm und Gewitter möglich, wodurch der Oktober statistisch der niederschlagsreichste Monat des Jahres ist.
 
Natur
Die Flora der Insel ist mit ca. 1.500 Arten sehr reichhaltig. Mandel- und Feigenbäume, Olivenplantagen, aber auch Orangen- und Zitrusplantagen zeigen ein abwechslungsreiches Landschaftsbild, das besonders von Mitte Januar bis März durch die rosa Mandelblüte ein farbiges Bild bietet. Auch die lila Bourgainvillea, Hibiskus, Gladiolen, roter Mohn und Oleander geben den Städten und Landschaften im Sommer wunderschöne Farbflecken. Bis zur Orangenreife im Winter bietet sich so ein abwechslungsreiches und buntes Landschaftsbild.

In den Bergen wachsen überwiegend Steineichen und Weißkiefern. Da der ursprünglich dichte Waldbestand durch Abholzung teilweise stark dezimiert wurde, entstand gebietsweise ein dichter Buschwald (die Maccia) mit immergrünen Laubbäumen wie Wacholder, Erdbeerbäumen und Zwergpalmen. Auch über 1000 Orchideenarten sind auf der Insel zu finden.

Die Tierwelt der Insel ist nicht sehr artenreich und v. a. durch zahlreiche Vogelarten geprägt wie beispielsweise die endemischen Balearen-Sturmtaucher, Zwergrohrdommeln, Seidenreiher und den Rosa-Flamingo. In den Wintermonaten überwintern aber auch viele Singvögel auf Mallorca, so dass zeitweise bis zu 300 verschiedene Vogelarten beobachtet werden können. Größere wildlebende Säugetiere sind selten. Hasen, Kaninchen und Bergziegen bilden die bescheidene wildlebende Fauna.
 
Geschichte
Historiker vermuten, dass etwa 3.500 v. Chr. die erste Besiedlung durch Iberische Einwanderer aus Afrika erfolgte. Um 2.000 v. Chr. wurden Einwanderer aus dem östlichen Mittelmeer auf der Insel sesshaft. Handelsbeziehungen mit Phöniziern und Griechen werden etwa 1.000 v. Chr. aufgebaut und gepflegt, als Folge entstehen die ersten Handelssiedlungen. 123 v. Chr. werden die Balearen durch die Römer besetzt und die Städte Palma, Inca und Pollentia werden gegründet.

Im Jahr 450 erobern die Vandalen die Insel und zerstören die meisten römischen Strukturen. 535 erobern byzantinische Truppen Mallorca und stellen die Insel unter oströmische Herrschaft. Um 902 erobern Araber Mallorca und es beginnt eine über 300jährige maurische Herrschaft, die von wirtschaftlichem Wohlstand geprägt ist.

Im Jahr 1229 werden die Balearen von den Christen zurückerobert und die Insel blüht erneut wirtschaftlich und kulturell auf. 1276 deklariert Jaume II. Mallorca zu einem unabhängigen Königreich, es folgen kriegerische Auseinandersetzungen, jedoch auch wirtschaftlicher Aufschwung und Palma de Mallorca wird zu einer bedeutenden Handels- und Hafenstadt. Erst Sancho I und später Jaume III traten im Lauf der Zeit die Erbschaft des Königreiches an. Im Jahr 1349 siegt Pedro IV. in der Schlacht von Llucmajor über die Truppen von Jaime III. und in der Folge verliert Mallorca seine Unabhängigkeit und wird als Provinz des Königreichs Aragon eingliedert.

Im 14. und 15. Jahrhundert durchlebt Mallorca eine unruhige Zeit mit blutigen Auseinandersetzungen sowie einer Pestepidemie. Andererseits werden auch technische und landwirtschaftliche Neuerungen eingesetzt. Mallorca entwickelt sich zu einem der wichtigsten Handelsumschlagplätze im westlichen Mittelmeer. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert erlangen die Türken nach und nach die Herrschaft über den Mittelmeerraum, Mallorca wird immer wieder von Piraten heimgesucht. Mit der spanischen Erbfolge wird Mallorca schließlich dem Spanischen Königreich einverleibt und erlebt eine neue wirtschaftliche Blüte.

Nach der Entdeckung Amerikas verliert Mallorca stark an strategischem und wirtschaftlichem Interesse. Handelsgüter wie Wein, Mandeln und Oliven bescheren der Insel jedoch noch einen gewissen Wohlstand. Nach wie vor sind Mallorcas Handelsschiffe auf den Weltmeeren zu finden, 1833 wird sogar ein regelmäßiger Linienverkehr zwischen Palma und Barcelona eingerichtet.

Mallorca wurde vom 1. und 2. Weltkrieg kaum berührt, jedoch hat v. a. der spanische Bürgerkrieg zu erheblichen Zerstörungen und zahlreichen Opfern geführt. Im Jahr 1983 erhält Mallorca einen Autonomiestatus und somit seine Unabhängigkeit zurück.
 
Tourismus
Bereits im Jahr 1960 wurden auf Mallorca bereits fast 1 Mio. Touristen gezählt, 1990 liegt die Zahl bei etwa 6 Mio. Zwar stagnieren die Besucherzahlen mittlerweile, dennoch ist Mallorca eines der beliebtesten Ferienziele im Mittelmeerraum. Im Laufe der Zeit wurde der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle der Insel, wobei die Mehrzahl der Gäste aus Deutschland und Großbritannien stammt. Die Infrastruktur für den Tourismus ist in fast allen touristischen Hochburgen der Insel stark ausgebaut worden.

Mallorca bietet seinen Gästen u. a. Aquaparks, Auto-Safaris, ein Delphinarium, Anlagen mit exotischen Vögeln, historische Gärten und vielen mehr. Für das Nachtleben stehen Bars, Pubs und Diskotheken sowie ein Spielcasino, etwa 20 km von Palma entfernt, zur Verfügung.

Auf der Insel kann jegliche Art von Wassersport ausgeführt werden, im Gebirge der Serra de Tramuntana werden unterschiedlichste Alpinsportarten ausgeübt, auch ist der Radsport weit verbreitet. Die Insel verfügt weiterhin über 18 Golfclubs, 2 Pferderennbahnen, 5 Sportzentren und städtische Schwimmbäder.
 
Verkehr
Mallorca verfügt über insgesamt 43 Hafenanlagen mit 14.280 Liegeplätzen. Wer sich während der Ferien auf Mallorca kein Auto leihen möchte, kann die Stadt bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Außerdem gibt es Touristenbusse, die zu verschiedenen Orten in der Stadt verkehren.

Der Schienenverkehr auf Mallorca umfasst heute ein Streckennetz von rund 109 km, dieses wird von zwei Bahngesellschaften betrieben. Daneben gibt es noch eine 8,5 km lange U-Bahn zwischen dem Stadtzentrum von Palma und dem Universitätsgelände.

Der Flughafen Son Sant Joan fertigte im Jahr 2007 rund 23 Mio. Fluggäste ab, wovon 9,9 Mio. auf die touristischen Besucher der Insel entfallen. Damit reisten gut 98 % der Mallorca-Touristen mit dem Flugzeug an, nur 203.000 kamen per Schiff auf die Insel.
 
Besonderheiten
Eines der traditionsreichsten Feste auf Mallorca ist die "Festa de Sant Antoni", die jährlich pünktlich am 17. Januar begangen wird. Hierbei handelt es sich um ein Fest, das in den Volksbräuchen fest verankert ist. Der Ursprung geht bis auf die balearische bäuerliche Gesellschaft zurück. Damals wurde der Heilige Antonius (Schutzpatron der Haustiere) angerufen, um die Nutztiere auf den Feldern zu schützen. Nach einem feierlichen Gottesdienst zu Ehren des Heiligen erfolgen die Segnungen der Tiere der Dorfbevölkerung.

Quelle www.lexolino.de:

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