Ringelnatz, Joachim
Alles, was mit Sex zu tun hatte, haßte meine Mutter
Berlin wird immer mehr Berlin Humorgemüt ins Große. Es wär' mein Wunsch: Es anzuziehn wie eine schöne Hose
Der Fußballwahn ist eine Krankheit, aber selten, Gott sei Dank
Deutsche Frau, dich ruft der Barrn, / Denn dies trauliche Geländer / Fördert nicht nur Hirn und Harn, / Sondern auch die Muskelbänder
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden der Welt sind die, aus denen man trinkt
Die Wissenschaft, die ist und bleibt, was einer ab vom anderen schreibt
Du bist ein rührend junges Blut / Deshalb schmeckst du besonders gut / Wenn das auch egoistisch klingt, / So tröste dich damit, du wundervolle / Pellka, daß du eine Edelknolle / Warst, und daß dich ein Kenner verschlingt
Ein Bernhardiner ist das letzte, was ich sein möchte Dauernd die Flasche am Hals und niemals trinken dürfen
Für die Mode, nicht dagegen, / sei der Mensch! - Denn sie erfreut, / wenn sie sich auch oft verwegen / vor dem größten Kitsch nicht scheut
Humor ist der Knopf, der verhindert, daß uns der Kragen platzt
Ich will auch Butter und Quark / Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen / Mußt nicht gleich so ängstlich dampfen / Ich möchte dich doch noch einmal erfreun /
Soll ich Schnittlauch über dich streun? / Oder ist dir nach Hering zumut?
In Hamburg lebten zwei Ameisen, / Die wollten nach Australien reisen / Bei Altona auf der Chaussee / Da taten ihnen die Beine weh, / Und da verzichteten sie weise / Dann auf den letzten Teil der Reise
Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde, / Du Ungleichrunde, / Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte, / Du Vielgequälte, / Du Gipfel meines Entzückens, / Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens, / Mit der Gabel - sei stark!
Sicher ist, daß nichts sicher ist Selbst das nicht
Überall ist Wunderland / Überall ist Leben / Bei meiner Tante im Strumpfenband / Wie irgendwo daneben