Polgar, Alfred
Für die meisten Menschen ist das Leben ein schlechtes Wetter. Sie treten unter und warten, bis es vorüber ist
Alter ego? Ich leide schon genug an dem einen
Das Gute an der Senilität ist, daß sie einen selbst hindert, sie zu bemerken
Das Verhältnis zur Geliebten steht unter beständigem Druck einer zweifachen Angst: der Angst, daß es enden, und der Angst, daß es dauern könnte
Der Flieder riecht lila, auch wenn er weiß blüht
Der Österreicher ist so deutsch wie seine Donau blau ist
Die Presse hat auch die Aufgabe, das Gras zu mähen, das über etwas zu wachsen droht
Die Zukunft kommt in Raten, das ist das Erträgliche an ihr
Ein Feuilleton ist ein Nichts, aber in Seidenpapier
Erfahrung verbessert unsere Einsicht, ohne unsere Absichten zu verändern
Gewohnheiten sind die Fingerabdrücke des Charakters
Hochstapler haben meist ein vortreffliches Benehmen
Liebe ist ein privates Weltereignis
Ruhm bedeutet vor allem, daß man im richtigen Zeitpunkt stirbt
Sein Humor ist metaphysische Clownerie
Weibliche Fürsorge hat etwas Erschreckendes. Heute geht sie ans Hemd, morgen an die Haut, übermorgen unter die Haut
Wenn dich alles verlassen hat, kommt das Alleinsein. Wenn du alles verlassen hast, kommt die Einsamkeit