Ios
Ios ist eine griechische Insel im Ägäischen Meer und gehört zu den Kykladen. Sie bildet gleichzeitig eine Gemeinde in der Präfektur der Kykladen. |
Geografie Nördlich von Ios liegen Paros und Naxos, Amorgos liegt östlich und Thira südlich. Die zur Gruppe der Kleinen Ostkykladen gehörende Insel Iraklia sowie Sikinos sind die nächstgelegenen Inseln. Bei einer maximalen Länge von 15 km und Breite von 7 km beträgt die Fläche der achtgrößten Kykladeninsel etwa 108,7 km². Höchste Erhebungen sind mit 732 m Pyrgos und mit 500 m Profitis Ilias. Im 19. Jahrhundert hatte Ios noch ca. 3.500 Einwohner, heute leben nur noch etwa 1.500 Menschen dauerhaft hier. |
Klima Auf Ios herrscht typisches Kykladenklima mit milden, regenarmen Wintern, einem kühlen Frühling und Herbst, sowie einem trockenen, sonnigen und heißen Sommer mit durchschnittlich 29 °C. Abkühlung verschafft der Meltemi-Nordwind von Ende Juli bis Anfang August. |
Natur In der Antike wurden die Inseln der Kykladen wegen ihrer Fruchtbarkeit noch die "Perlen von Hellas" genannt. Heute weisen Ios sowie die anderen Inseln im Sommer eine eher spärliche Vegetation auf. Der Baumbestand ist gering, es gibt kleine Haine mit Olivenbäumen oder Dattelpalmen. Auch kleinere Weinanbaugebiete finden sich auf der Insel. Im Frühjahr ist Ios mit einem zarten grüner Teppich aus Frühlingsblühern überzogen. Jedes Jahr können Millionen von Zugvögeln beobachtet werden, die Insel selber beheimatet jedoch nur wenige Tiere. Dies sind u. a. Kaninchen, Eidechsen, seltener Skorpione und Schlangen. Artenreich ist hingegen die Meeresfauna mit Delfinen, Meeresschildkröten und den seltenen Mittelmeerrobben. |
Geschichte Genaue Daten zur Erstbesiedlung von Ios liegen nicht vor. Mehrere archäologische Gräberfunde bei Manganari im Süden weisen jedoch auf bereits existierende Siedlungen im 3. Jahrtausend v. Chr. hin. Die griechische Besiedlung von Ios geht auf etwa 1.000 v. Chr. zurück. Im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. gehörte die Insel dem Attischen Seebund an, danach im 3. Jahrhundert v. Chr. dem Nesiotenbund. Es wurde auf Ios eine eigene, noch unter römischer Herrschaft vorhandene Münzprägung nachgewiesen. Die Insel wurde mehrmals von verschiedenen Herrschern und Armeen erobert. Zunächst übernahmen sie Römer die Herrschaft, nach der Teilung des Römischen Reiches gehörte Ios zur Einflusssphäre von Byzanz. Danach wurde sie Teil des Herzogtums Archipelagos, jedoch 1269 von der byzantinischen Flotte zurückerobert. Wenige Jahre später konnte der Venezianer Dominico Schiavo Ios zurückerobern. Nach dessen Tod fiel Ios im Jahr 1322 erneut an das Herzogtum Archipelagos zurück. Nach einer Erbteilung von Herzog Jacopos I. erhielt dessen Bruder Marco I. Crispo bzw. seine Nachkommen die Insel Ios bis zum Jahr 1508. Als Mitgift der einziges Tochter des letzten Herrschers von Ios gelangte die Insel 1508 in den Besitz von Alessandro Pisani. Die Herrschaft der italienischstämmigen Dynastien endete im Jahr 1537, als die Insel von dem berüchtigten türkischen Feldherrn und Piraten Khair ad-Din Barbarossa an das osmanische Reich angegliedert wurde. Erst zu Beginn der 1920er-Jahre wurde Ios wieder griechisch. |
Tourismus Seit Beginn der 70er Jahre hat sich der internationale Tourismus auf Ios stark entwickelt. Daher hält sich die Zahl der Inselbewohner konstant bei etwa 1.500 und die große Anzahl von Auswanderern ging zurück. Im Hochsommer halten sich manchmal bis zu 10.000 Touristen auf Ios auf. Es gibt keine großen Hotelanlagen. Viele kleine Pensionen, Hotels und auch Privatpersonen bieten Zimmer an. Ios besitzt viele wunderschöne Strände mit goldenem Sand und kristallklarem Wasser. An einigen befinden sich Tavernen und Restaurants, die rund um die Uhr geöffnet sind, einige Strände bieten auch Unterkünfte für die Nacht an. Wassersport ist an allen Stränden großgeschrieben, die Insel ist ein Paradies für Surfer, Taucher und Wasserskifreunde. An verschiedenen Stränden können Sportgeräte ausgeliehen werden, sowie auch Mountainbikes. Auch Wanderer kommen auf Ios auf ihre Kosten, jedoch gibt es keine ausgebauten Wanderwege. |
Verkehr Die Insel besitzt keinen eigenen Flughafen, der nächste liegt auf der Nachbarinsel Santorin. Dieser wird von Athen sowie von einigen europäischen Airlines angeflogen. Von Santorin aus kann Ios mit der Fähre erreicht werden, auch steht ein Schnellboot zur Verfügung. Weitere Fährverbindungen gibt es auch von Piräus, Naxos, Paros, Mykonos und Kreta. Wer das eigene Auto oder Motorrad mitbringen möchte, sollte von Italien eine Autofähre zum griechischen Festland nehmen. Von dort aus gelangt man mit kleineren Fähren nach Ios. |
Besonderheiten Während der letzten Jahre wurde auf Ios verstärkt die touristische Infrastruktur ausgebaut. So ist u. a. ein Amphitheater für kulturelle Veranstaltungen oberhalb von Chora entstanden, dass von dem deutschen Architekten Peter Haupt gebaut wurde. Außerdem ist ein Ausbau des Straßensystems auf der Insel geplant. |