Chemie
Als Chemie wird die Lehre vom Aufbau, Verhalten und der Umwandlung von Stoffen sowie den hierbei geltenden Gesetzmäßigkeiten bezeichnet. Sie entstand in ihrer heutigen Form als exakte Naturwissenschaft im 17. und 18. Jahrhundert.
Bei chemischen Reaktionen werden Bindungen zwischen Atomen getrennt und neu gebildet. Die Chemie fasst sich mit den Eigenschaften der Elemente und Verbindungen sowie mit den möglichen Umwandlungen eines Stoffes in einen anderen. Chemie macht Vorhersagen über die Eigenschaften für bisher unbekannte Verbindungen, liefert Methoden zur Synthese neuer Verbindungen und Messmethoden zur Entschlüsselung der chemischen Zusammensetzung unbekannter Proben.
Fortschritte in den verschiedenen Teilgebieten der Chemie sind oft die unerlässliche Voraussetzung für neue Erkenntnisse in anderen Bereich. Neu entdeckte Reaktionen oder Substanzen können alte ersetzen und somit von Interesse in der Wissenschaft und Industrie sein. So ist z. B. die Chemie für die Medizin bei er Suche nach neuen Medikamenten sowie bei der Arzneimittelherstellung unentbehrlich.
Gerade in Deutschland ist die chemische Industrie ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig. Auch ist die Herstellung von Computer, Kraft- und Schmierstoffen für die Autoindustrie und vielen weiteren technischen Produkten ohne Chemikalien nicht möglich. Haarfärbung, Verbrennungsmotoren, Handy-Displays, Waschmittel, Dünger, Arzneimittel usw. sind weitere Beispiele für Anwendungen der Chemie im alltäglichen Leben. Im Alltag finden u. a. beim Kochen, Backen oder Braten chemische Reaktionen statt. Eine gut zu beobachtende chemische Reaktion ist die Verbrennung.
In der Antike bestand die Chemie im angesammelten praktischen Wissen über Stoffumwandlungsprozesse sowie naturphilosophischen Anschauungen. Im Mittelalter entwickelte sie sich aus der Alchemie. Ein bekannter Alchimist war Albertus Magnus, der sich als Kleriker mit diesem Themenkomplex befasste. Er fand bei seinen Experimenten das Arsen als neues chemisches Element.
In der Neuzeit erhielt die Chemie als Wissenschaft im 18. und 19. Jahrhundert wichtige Impulse. Die Arbeiten von Justus von Liebig über die Wirkungsweise von Dünger begründeten die Agrarchemie und lieferten wichtige Erkenntnisse über die anorganische Chemie. Die Autarkiebestrebungen der Nazis gaben der Chemie als Wissenschaft weitere Impulse. In der heutigen Zeit ist die Chemie ein wichtiger Bestandteil der Lebenskultur geworden.