Führungspraxis


2. Notwendige Kenntnisse für erfolgreiches Führen


2.1 Psychologische Grundkenntnisse


Wer Material (Stein, Eisen usw.) richtig bearbeiten, damit richtig "umgehen" will, muß die Struktur und die Eigenschaften dieses Materials genau kennen. So ähnlich ist es beim "Umgang" mit anderen Menschen. D.h. wer Menschen erfolgreich führen will, muß deren Wesen (Struktur), Anlagen und Eigenschaften kennenlernen. Sonst ist ein wirkungsvolles und erfolgversprechendes Führen nicht möglich. Deshalb müssen wir uns mit dem Wesen des Menschen (Psychologie) näher beschäftigen.

Der Mensch ist sozusagen das "Produkt aus seiner Veranlagung und Umwelt". Unter Veranlagung (Erbmasse) versteht man all das, was der Mensch von seinen Vorfahren (nicht nur den eigenen Eltern) mitbekommen hat. Unter Umwelt versteht man all das, was den Menschen seit der Weckung seines Lebens (Zeugung) umgibt und auf ihn einwirkt. Hierbei spielt z.B. schon die Lage im Mutterleib eine Rolle.




Zwischen "Mensch und Umwelt" bestehen enge Wechselbeziehungen und Wechselwirkungen. Sie können in das innere Wesen eines Menschen stark und tief eingreifen und dadurch für menschliches Verhalten bestimmend sein. In der Regel hat die personenbedingte Umwelt einen stärkeren Einfluß auf den Menschen als die sachbedingte Umwelt. Einfach deshalb, weil darin mehr Lebendigkeit, Vielfalt, Bewegung und Wirkungsmöglichkeiten liegen. Beispiel: Der Umgang mit Eltern, Freunden, Gruppen formt und prägt den Menschen stärker als der Umgang mit Spielzeug, Maschinen, Werkzeugen.


Daraus folgt, daß das Verhalten des Menschen von außen her, durch seine Umwelt, also auch durch Führung beeinflußt werden kann. Dies gilt für die Änderung sowie die Stabilisierung menschlichen Verhaltens im positiven und negativen Sinne. Will man z.B. eine positive Verhaltensänderung veranlassen, dann muß man Einfluß nehmen, und zwar so lange, bis die positive Verhaltensänderung zur Gewohnheit geworden ist. Bleibt diese Einflußnahme aus, dann ist ein Zurückfallen in die alte Verhaltensänderung leicht möglich. Geschieht dies, wird die gewünschte Verhaltensänderung nicht erreicht. Man bedenke, daß der Mensch, wie schon der Volksmund sagt, auch ein "Gewohnheitstier" ist.

Durch Führung (Umwelteinfluß) kann man viel, aber nicht alles erreichen. Ggfs. ist andersartige Hilfe notwendig. Bei den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt (Führung) sind drei Fälle zu unterscheiden:

1. Die Veranlagung (Vererbung, Erbmasse) ist bestimmend. Dies gilt vor allem für Körperbau, Wuchs, Temperament und Vitalität.

2. In der Erbmasse sind Kräfte, Fähigkeiten und Eigenschaften grundgelegt, die durch die Umwelt (Erziehung, Führung usw.) mehr oder weniger stark entwickelt werden können. Beispiele dafür sind die Intelligenz, das Einsichts- und Behaltensvermögen, die speziellen Begabungen für technische, sportliche oder andere Betätigungen, die meisten Charaktereigenschaften, wie Gewissenhaftigkeit, Selbstverantwortlichkeit, Genügsamkeit, Ehrgeiz und dergleichen.

3. Die Umwelt formt und prägt in hohem Maße die im Menschen grundgelegten Fähigkeiten und Eigenschaften. Das gilt vornehmlich für die sozialen Fähigkeiten und Eigenschaften, wie Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Mitverantwortlichkeit, Hilfsbereitschaft und dergleichen.


Menschliches Verhalten hängt weiterhin ab von den mehr inneren Wechselwirkungen, die sich im Menschen selbst abspielen. Es sind die Wechselwirkungen zwischen den drei Bereichen, in denen sich menschliche Veranlagung realisiert. Das sind 1. die vitalen, körperlichen Anlagen, 2. die emotionalen, gefühlsorientierten Anlagen und 3. die rationalen, geistigen Anlagen. Man muß wissen, daß menschliches Verhalten nicht nur rational bestimmt ist. Das würde nämlich heißen, daß wir immer und überall nur das tun, was der Logik (Folgerichtigkeit), den gegebenen Gesetzmäßigkeiten, den subjektiven (eigenen) und objektiven (sachlichen und sozialen) Möglichkeiten sowie Notwendigkeiten genau entspricht. Erstens ist das nicht möglich. Zweitens muß man sich fragen, ob menschliches Leben dann noch so interessant und abwechslungsreich wäre. Zugegeben, mancher Ärger würde uns dann erspart bleiben, vielleicht auch nicht.

Beispiele für diese inneren Wechselwirkungen sind: "Ein voller Bauch studiert nicht gern." In diesem Fall erfolgen Einflüsse aus dem vitalen in den rationalen Bereich. "Ärger macht blind und krank." In diesem Fall spielt sich etwas im Bereich der Gefühle, Empfindungen und Stimmungen, also im emotionalen Bereich ab. Das wiederum löst Reaktionen im rationalen Bereich (blindmachen) und vitalen Bereich (krankmachen) aus. "Selbsterkenntnis ist der erste und beste Weg zur Besserung." In diesem Fall hat man eine rationale Wahrnehmung und Einsicht, die über entsprechendes Wollen die emotionalen und vitalen Anlagen zu steuern vermag. Es spricht allerdings vieles dafür, daß der Mensch in seinem gesamten Verhalten nicht so sehr durch die rationalen Kräfte (durch sein Bewußtsein) bestimmt wird, sondern mehr durch die emotionalen Kräfte (durch sein Unterbewußtsein). Ein Beispiel soll das belegen: Ein Fahrschüler, der zum ersten Mal am Steuer sitzt, fährt bewußt. D.h. er muß jede einzelne Hand- und Fußbewegung genau durchdenken. Nach entsprechender Fahrpraxis geht alles sozusagen "automatisch", also unterbewußt, z.T. sogar unbewußt vor sich. Dies passiert nicht nur so beim Autofahren, sondern bei allem, was wir recht häufig tun. Insoweit spielt der emotionale Bereich eine entscheidende und zentrale Rolle in bezug auf menschliches Verhalten.


Psychologen, Mediziner u.a.m. sind sich darin einig, daß der Mensch in seinem gesamten Verhalten überwiegend (im Durchschnitt zu mehr als 70%) von seiner Psyche, seinen Gefühls- bzw. emotionalen Kräften abhängt. Auf diesem Hintergrund sind auch folgende Aussagen zu verstehen: Gesunde Gefühle, gesunde Menschen. Kranke Gefühle, kranke Menschen. Und noch etwas, was mehr als "Wortspielerei" ist. Das Wort "Motivation" (sozusagen = Gefühls- und Willensbewegung) leitet sich ab von dem lat. Wort "movere = bewegen". Es gibt u.a. den Ausdruck "Motion = Bewegung". "E-motion-al" heißt aber gefühlsmäßig. Im Klartext: Die Motivation von Menschen, das Kernproblem aller Führung, gelingt am besten auf "emotionale Weise" (über die Gefühle).

Die Psyche bzw. die Gefühle des Menschen sind von entscheidender Bedeutung. So ist z.B. nur sehr schwer vorauszusehen, welche Reaktionen dadurch ausgelöst werden, daß ein Mensch in seinem Ehrgefühl verletzt wird. Damit kommen wir schon zu einer weiteren Erkenntnis, die ebenfalls an einem Beispiel aufgezeigt werden soll. Wenn man einen Hund tritt, dann wird er sich vielleicht nicht gleich wehren, sondern zunächst zurückziehen. Man muß damit rechnen, daß der Hund sich in einem unbedachten Moment "revanchiert". So ähnlich ist es mit dem Menschen, den man "tritt", also in seinen Gefühlen verletzt. Allerdings besteht ein großer Unterschied. Das Verhalten von Tieren ist einigermaßen voraussehbar und überschaubar, weil es "instinktgebunden" ist, weil es von Natur aus festgelegt ist, zumindest stärker vorausbestimmt ist, weil es mehr gegenwartsbezogen ist. Das Verhalten von Menschen ist nicht in dem gleichen Maße voraussehbar und überschaubar. Im Gegenteil, der Mensch kann sogar "die gute Miene zum bösen Spiel" machen. Er kann ein "perfekter Schauspieler" sein, vor allem dann, wenn negative emotionale Erlebnisse rational entsprechend umgesetzt werden. Wenn man einen Menschen in seinem Ehrgefühl verletzt, dann kann er eine "Retourkutsche fahren", die als solche gar nicht erkennbar ist, deren Wirkung viel tiefgreifender und nachhaltiger ist als das bloße Revanchieren eines Tieres. Es gibt nur eine richtige Schlußfolgerung für die Führungspraxis: Hochachtung vor der Gefühlswelt, insbesondere aber vor der Personenwürde eines jeden Menschen!

Von Natur aus hat der Mensch mit Tieren viel gemeinsam, wie die Körperhaftigkeit, die Affekte (Gemüts- und Gefühlsbewegungen), die Instinkte und Triebe. Auch zwei seiner drei Wesensmerkmale, nämlich die Individualität und Sozialität, nicht jedoch die Personalität. Was das heißt, soll gleich geklärt werden.

Erstens: Der Mensch ist ein Individuum = unteilbare Einheit = Einzelwesen. Er ist nach der Zahl einmalig, nach der Art und Gattung einzigartig. Selbst Zwillinge unterscheiden sich voneinander. Denn jeder Mensch hat die nur ihm eigenen Kräfte, Fähigkeiten und Eigenschaften in sich vereinigt. Dieselben sind in einer unauflösbaren Einheit miteinander verbunden. Deshalb kann man die Menschen auch nicht "über einen Leisten schlagen". Da die Menschen unterschiedliche Fähigkeiten und Eigenschaften haben, realisieren sie immer wieder unterschiedliche Verhaltensweisen. All das nennt man auch die Individualnatur des Menschen.



Zweitens: Der Mensch ist ein soziales Wesen = Gemeinschaftswesen. Er ist auf das Zusammenleben und Zusammenwirken mit anderen Menschen angelegt, darauf angewiesen und bezogen. Das beweisen seine Herkunft, seine Dialogfähigkeit, seine Sprache, seine Sinnes- und Wahrnehmungsorgane. Das nennt man auch die Sozialnatur des Menschen. Allerdings muß eines klar sein: Der Mensch ist immer eine Wesenseinheit. Eine solche Einheit entsteht nicht durch noch so enges Zusammenwirken von Menschen. In diesem Fall entsteht lediglich eine Beziehungs- und Ordnungseinheit. Dies gilt ganz eindeutig für Familien, Vereine oder sonstige menschliche Gruppen.


Drittens: Der Mensch ist ein personales, geistbegabtes Wesen. Was das Tier nicht vermag, dazu ist der Mensch in der Lage: Er kann über sich selbst nachdenken, Raum und Zeit überbrücken, sich sogar einen großen Teil der Zukunft vorstellen. Was den Menschen zum Menschen macht, ist seine Personalnatur. D.h. er ist ein Wesen, das im natürlichen Bereich ganz allein ausgestattet ist mit Vernunft und freiem Willen. Derselbe ist allerdings nicht absolut, sondern relativ frei. Er bleibt gebunden an die menschliche Veranlagung und Umwelt. Dafür zwei einfache Beispiele: "Niemand kann aus seiner Haut (Veranlagung) heraus." Was jemand gemäß seiner Veranlagung tatsächlich und wirklich nicht zu leisten imstande ist, erreicht er auch nicht durch die Mobilisierung aller Willenskräfte. Andererseits kann man nicht einfach tun, was einem beliebt. Man hat auch Rücksicht zu nehmen auf den anderen Menschen. Denn der andere läßt sich nicht alles gefallen. Niemand läßt sich auf unbegrenzte Dauer vergewaltigen und unterdrücken. Das ertragen die Veranlagung, die Vernunft und der frei Wille des Menschen nicht.

Aus den vitalen, emotionalen und rationalen Anlagen sowie aus den individualen, sozialen und personalen Anlagen resultieren die unterschiedlichen menschlichen Bedürfnisse (Triebe und Wünsche). Unter einem Bedürfnis ist nicht nur eine Mangelerscheinung (Notstand) zu verstehen. Auch ein Überfluß (Wohlstand)

kann lästig werden und Reaktionen auslösen, z.B. zu vieles Essen, Trinken usw. Ein menschliches Bedürfnis ist gleichsam die Empfindung einer Gleichgewichts- und Harmoniestörung, verbunden mit dem mehr oder weniger starken Streben, diese Störung zu beseitigen bzw. etwas zu tun, was sich aus dieser Störung ergibt. Das heißt aber, daß das Verhalten eines Menschen in besonders hohem Maße von seinen Bedürfnissen abhängig ist.

Für die Führungspraxis muß man folgende Gegebenheiten, auf die schon Christoph Lauterburg hingewiesen hat, kennen:

1. Die Bedürfnisse können von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, und zwar aufgrund der Individualität, die durch die Personalität jeweils eine besondere Ausprägung erfährt.

2. Erfüllte Bedürfnisse, erreichte Ziele lösen keinen Antrieb mehr aus. Ist das Bedürfnis nach Schlaf, Sicherheit, Gesellung usw. befriedigt, hört das diesbezügliche Streben auf.

3. Jeder Mensch hat unendlich viele Bedürfnisse, ist auf Zukunft und Unendlichkeit angelegt. D.h. die erreichte Bedürfnisbefriedung und die dadurch hervorgerufene Zufriedenheit haben keinen Dauercharakter.

4. Wenn ein Bedürfnis auf Dauer befriedigt ist, entsteht ein neues, unter Umständen ganz anders gelagertes und geartetes Bedürfnis. Der Mensch steckt sich immer wieder neue Ziele. Dadurch kommt es zu einer Veränderung und Umschichtung der Bedürfnisse/Motive/Beweggründe.


5. Bei der Veränderung und Umstrukturierung der Bedürfnisse wird das Ziel immer höher gesteckt. "Erst VW, dann Mercedes". Oder wie Schiller sagt: "Je mehr er hat, je mehr er will. Nie schweigen seine Klagen still." Wer will nicht auf Dauer einen zunehmend positiven Erfolg haben?

Menschen, deren Grundbedürfnisse nicht befriedigt sind, die zum Beispiel Hunger und Durst haben, sind leichter zu motivieren und damit zu führen als die Menschen, deren Grundbedürfnisse befriedigt sind. Denn solange die Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind, tut man schon dafür sehr viel. Das folgende Beispiel mag zwar ungewöhnlich und unwahrscheinlich sein, entspricht jedoch den Tatsachen. Ich lernte im Krieg einen Mann kennen, dem nicht nur unwohl war, der sogar krank wurde, wenn er sein Bedürfnis nach "Kautabak" nicht zu stillen vermochte. Konnte man ihm dies aber ermöglichen, dann baute er dafür, wie es geschehen war, Häuser auf. Aus den gleichen Gründen - und nicht allein deswegen, weil das Geld keinen Wert hatte - kam nach dem Krieg die sog. "Zigarettenwährung" auf. Heute hingegen sind die normalen Grundbedürfnisse bei Menschen in unserem Lebensraum meistens gedeckt. Deshalb muß man sich schon etwas anderes einfallen lassen, also andere, zeit- und menschengemäße Bedürfnisbefriedigungsmittel einsetzen, wenn man Menschen zu einem bestimmten Verhalten bringen will. Dabei muß man wissen, daß Geld allein es auch nicht immer tut. Abgesehen davon, sind die Preise, für die man Menschen "kaufen" kann, unterschiedlich hoch, zum großen Teil sogar - Gott sei Dank! - nicht zu realisieren. Dennoch lassen sich aus der Bedürfnisstruktur des Menschen Möglichkeiten und Mittel ableiten, um ein bestimmtes Verhalten herbeizuführen. Ist dies nicht mehr über die Grundbedürfnisse möglich, dann muß man es über die Befriedigung höherer, weitergehender und evtl. neuer Bedürfnisse anstreben. Dafür bietet die Rangordnung (Hierarchie) der Bedürfnisse nach dem amerikanischen Psychologen Maslow gute Anhaltspunkte. Er unterscheidet die folgenden fünf Stufen (1 = niedrig, 5 = hoch):

1. Stufe: Physiologische Bedürfnisse. Man könnte sie auch die vitalen Bedürfnisse nennen., Es sind die Bedürfnisse nach Existenz, Luft, Wasser, Nahrung und Schlaf.


2. Stufe: Sicherheitsbedürfnisse. Da der Mensch auf Zukunft angelegt ist, strebt er nicht nur nach gegenwärtiger Existenz, sondern auch nach zukünftiger Existenzsicherheit. Hierhin gehören alle Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor Risiken, Gefahren und Entbehrungen.

3. Stufe: Soziale Bedürfnisse. Daß der Mensch solche Bedürfnisse hat, folgt aus seiner Sozialnatur. Er ist nicht zum Alleinsein geboren. Hierhin gehören die Bedürfnisse nach Kontakt, Gesellung, Kooperation, Liebe usw.

4. Stufe: Anerkennungsbedürfnisse. Diese Bedürfnisse sind mehr emotionaler Art. Jeder Mensch hat ein starkes Bedürfnis nach Beachtung, Anerkennung, Geltung und Selbstbestätigung. Dieses Bedürfnis ist so stark, daß es fast nicht zu befriedigen ist. Es kann gar nicht genug beachtet werden, wenn mitmenschliches Zusammenwirken tatsächlich klappen soll. Die Sozial- und Anerkennungsbedürfnisse sind sozusagen die beiden Seiten ein und derselben Medaille.


5. Stufe: Selbstentfaltungsbedürfnisse. Jeder Mensch strebt danach, möglichst viel aus sich selbst zu machen. Wer möchte nicht gern etwas bewerkstelligen, schöpferisch tätig sein? Nicht das Mühen (lat. laborare), sondern mehr das Gestalten und Vollenden (lat. operari) liebt der Mensch. Aufgrund dieses Bedürfnisses ist die Forderung verständlich: "Die richtige Person an den richtigen Platz!" Letztendlich strebt der Mensch nach Selbsterziehung, Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung. Fremdbestimmung kann er auf Dauer nicht ertragen. Die "Eigenwilligkeit" des Menschen kennt bisweilen keine Grenzen. Diese Tatsache bestätigt wiederum, wie wichtig es für eine erfolgreiche Führungspraxis ist, über die Vermittlung von eigenen Einsichten und echten Erfolgserlebnissen die (relativ) freien Willenskräfte des Menschen anzusprechen und so zu mobilisieren, daß er selbständig tätig wird. Man sollte also den Menschen, weil es seinem Wesen entspricht, zur Selbsttätigkeit und dadurch zur richtigen Selbsterfahrung kommen lassen. Man könnte - auch für Kinder - sagen, Mut zum Risiko, vor allem, wenn dasselbe einigermaßen kalkulierbar ist. Wer Vertrauen sät, erntet in der Regel Vertrauen.

Es wären jetzt Überlegungen angebracht, wie die genannten Bedürfnisse als Antriebe für bestimmtes menschliches Wollen, Handeln und Verhalten zu befriedigen sind, wie Leistungsmotivation zu erreichen ist, welche Möglichkeiten dafür in Frage kommen, welche Maßnahmen dazu getroffen werden können. Diese Überlegungen überlassen wir Arbeitskreisen, Gesprächen und Diskussionen.

Hier sollen jedoch noch einige Hinweise gegeben werden. Die Bedürfnisse der Stufen 1 und 2 (siehe oben) sind die sog. "materiellen Bedürfnisse", die man mit Geld oder dgl. befriedigen kann. Dabei ist zu berücksichtigen, daß "der Millionär", auch "die Millionärin" selbst für DM 1.000,-- nicht alles machen. D.h. mit materiellen, geldwerten Mitteln kann man nicht grenzenlos motivieren. Motivieren heißt ja, der menschlichen Bedürfnisstruktur zu entsprechen, also Beweggründe (Motive) zu liefern, welche die Gefühls- und Willenskräfte mobilisieren zwecks Bedürfnisbefriedigung bzw. Zielerreichung.

Es ist schließlich zu beachten, daß in bezug auf Menschen, deren materielle Bedürfnisse befriedigt sind, Entscheidungen und Maßnahmen getroffen werden müssen, die in die höheren Bedürfnisstufen (3 - 5) hineinwirken, weil und soweit erst dadurch Motivation erreicht wird. Dies gilt auch, wenn man ein höheres Maß an Motivation realisieren will.

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