Osnabrück

Basisdaten:

Einwohnerzahl:: 163.020 ( 31.12.2006)
Fläche: 119,80 km²
Bundesland: Niedersachsen
Regierungsbezirk: -
Kreis: kreisfreie Stadt Osnabrück

Geographie:

Osnabrück liegt am Ufer des südöstlich im Teutoburger Wald entsprungenen Flusses Hase. Die Stadt ist inmitten des "Osnabrücker Hügellandes" zwischen dem Höhenzug des Wiehengebirges im Norden und des Teutoburger Waldes (dessen alter Name Osning ist) im Süden gelegen.

Der höchste Punkt des Stadtgebietes befindet sich auf dem Piesberg mit 190 m ü. NN, der tiefste Punkt beim Fluss Hase in Pye misst 54 m ü. NN.

Klima:

Der Januar ist mit 1,8°C der kälteste Monat, der wärmste Monat ist der Juli mit 17,6 °C. Der niederschlagsreichste Monat ist der Dezember mit 90 mm, die wenigsten Niederschläge fallen im Monat April mit 50 mm.

Stadtgliederung:

23 Stadtteile

Geschichte:

Der Name Osnabrück entstand vermutlich aus einer Verbindung der niederdeutschen Wörter "Ossen" (Ochse) und "Brügge" (Brücke) als "Ossenbrügge", das im hochdeutschen zu Osnabrück wurde. Nach einer anderen Deutung soll sich der Name vom germanischen Namen der Hase herleiten, germanisch "Osna" oder "Osen", mit Bezug zu Asen - und damit vielleicht Brücke der Asen, Brücke zu den Asen oder einfach Brücke über die Hase (Osna).

Osnabrück entstand um den 780 als Markt um den von Karl dem Großen gegründeten Missionsbezirk, der zwanzig Jahre später von ihm zum Bischofssitz erhoben wurde. Im Jahr 851 wurde der Osnabrücker Dombezirk, später Domburg, als "Monasterium Osnabrugga" erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser gehörte eine Kirche, der Bischofshof (Domstift) und eine Schule.

Heinrich II. verlieh der aufstrebenden Siedlung 1002 das Markt, Münz- und Zollrecht. Im Jahr 1100 begann der Bau des heutigen Osnabrücker Domes. Durch Kaiser Friedrich Barbarossa erhielt Osnabrück 1171 einen eigenen Gerichtsbezirk und wurde damit zur Stadt. Zögerlich begann die Selbstverwaltung der Stadtgemeinde und ihre bürgerliche Freiheit. Seit 1217 verwandte die Stadt ein eigenes Siegel mit dem heutigen Wappen.

Zum Schutz ihres Handels schlossen die drei Bischofsstädte Münster, Osnabrück und Minden 1246 ein Bündnis. Dieser Vertrag stellte eine der Grundlagen für den späteren westfälischen Städtebund, der im 14. Jahrhundert in der Hanse aufging. Dank dieses Vertrages wurde Osnabrück später Mitglied der Hanse.

Im Jahr 1307 schlossen sich die Altstadt und Neustadt zusammen und 1348 gaben sie sich eine gemeinsame Verfassung die Sate. In ihr liegt der Ursprung des Handgiftentag, der heute noch alljährlich gefeiert wird.

In der Zeit der ersten Stadtverfassung entstanden auch die Laischaften, eine Selbstverwaltungsorganisation, die zwar keine direkte Vertretung in den Räten hatte, jedoch bei der alljährlichen Berufung der Ratsherren mit wirkten und für das Gerichts-, Wehr-, Wach-, Lösch- und Steuerwesen zuständig waren bis in die Neuzeit. Bis heute existieren in Osnabrück noch die Heger Laischaft und die Herrenteichslaischaft.

In ihrer so gestärkten Einheitlichkeit nimmt der Einfluss der Hansestadt sowohl politisch-militärisch als auch wirtschaftlich zu. Bis 1803 blieben beide Städte aber weitgehenst eigenständig.

Anfang des 15 Jahrhunderts hatte sich Osnabrück durch die Osnabrücker Legge zum Haupthandelsplatz für Hausleinwand in Nordwestdeutschland entwickelt. Von 1487 bis 1512 wurde das jetzige Rathaus erbaut.

Die Hexenverfolgung wütete wie in vielen anderen Städten auch in Osnabrück. Im Jahre 1583 erreichte sie in der Stadt ihren Höhepunkt als innerhalb von drei Monaten 121 Frauen als Hexen verbrannt wurden.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Osnabrück neben Münster zum neutralen Ort für Verhandlungen zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges bestimmt. Gesandte aus fast allen europäischen Ländern stellen sich alsbald ein und begannen im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses mit den Verhandlungen. Schließlich kam es 25. Oktober 1648 zum "Westfälischen Friede", dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, der vom Osnabrücker Rathaus verkündet wurde.

Ernst August I. von Braunschweig-Lüneburg veranlasste 1667 den Bau des Osnabrücker Schlosses, der 1680 abgeschlossen war.

Bis zur Säkularisierung wechselte jeweils nach dem Tode des Amtsinhabers die Konfessionszugehörigkeit des Fürstbischofs (geregelt in der so genannten "Capitulatio Perpetua" von 1650). Somit lösten sich katholische und evangelische Fürstbischöfe (aus dem Haus Braunschweig-Lüneburg) als Herrscher ab. Die Konfessionszugehörigkeit der Untertanen blieb davon unberührt. Das Hochstift Osnabrück wurde damit der erste konfessionell-paritätische Staat auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands

Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde das Fürstbistum aufgehoben. Im selben Jahr besetzten französischen Truppen die Stadt drei Jahre lang, danach gehörte sie kurze Zeit zum Königreich Preußen, bevor sie 1807 an das neu gegründete Königreich Westphalen kam. Schließlich kam Osnabrück mit dem Königreich Hannover 1866 zum Königreich Preußen und wurde 1885 Sitz des Regierungsbezirks Osnabrück.

Mit der Industrialisierung verfünffachte sich die Einwohnerzahl von über 10.000 im Jahre 1817 auf mehr als 50.000 im Jahre 1900. Großen Einfluss darauf hatte die Entwicklung des Eisenbahnknotens, der viele Arbeitskräfte erforderte. Im Jahre 1855 führte die erste Eisenbahnlinie durch Osnabrück und 1895 eröffnete die Stadt ihren Hauptbahnhof.

Mit dem Anlaufen des ersten Schiffes an den fertiggestellten Osnabrücker Kanalhafen ist der Anschluss an das deutsche Wasserstraßennetz 1916 vollzogen.

Politisch bildete sich nach dem Ende des Kaiserreiches 1918 in Osnabrück ein Arbeiter- und Soldatenrat. Die Einwohnerzahl der Stadt Osnabrück überschritt 1940 die Grenze von 100.000, wodurch Osnabrück zur Großstadt wurde.

Ende des Zweiten Weltkrieges war Osnabrück zu 68,5 Prozent zerstört, die Innenstadt sogar zu 85 Prozent. Der Bakker-Schut-Plan sah eine Annexion der Stadt durch die Niederlande vor, die jedoch aufgrund des Widerstandes der USA und Großbritanniens nicht erfolgte. 1947 wurde die Stadt in das Land Niedersachsen eingegliedert.

Anlässlich des 300. Jahrestages der Verkündung des Westfälischen Friedens 1948 wurde das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Rathaus feierlich wiedereröffnet.

Der Wiederaufbau der Stadt erfolgte wie in vielen Städten unter den Kriterien der autogerechten Stadt. Zu diesem Konzept ist auch die Stilllegung der Osnabrücker Straßenbahn 1960 und der an ihre Stelle getretene Stadtbus-Verkehr mit einem großzügigen Liniennetz und der Fußgängertunnel am Neumarkt zusehen.

1971 gründet Osnabrück die Fachhochschule und drei Jahre später nahm die neue Universität ihren Lehrbetrieb auf.

Bei der Gebietsreform 1977 verlor Osnabrück mit der Schaffung des Regierungsbezirk Weser-Ems mit Sitz in Oldenburg, ihren Status eines Regierungsbezirks.

1980 feierte die Stadt und Bistum ihr 1200-jähriges Bestehen und erinnerten an die Gründung durch Karl den Großen im Jahre 780.

Das Felix-Nussbaum-Haus eröffnete im Juni 1998. Das Museum enthält die weltweit umfassendste Sammlung des Osnabrücker Künstlers Felix Nussbaum. Gebaut wurde das Museum nach einem Entwurf des renommierten amerikanischen Architekten Daniel Libeskind als Erweiterungsbau des Kulturgeschichtlichen Museums Osnabrück.

Die Stadt Osnabrück war 2000 externer Standort der Weltausstellung EXPO. 2006 richtete die Stadt den 26. Internationalen Hansetag aus. Vom 21. bis 25. Mai 2008 war Osnabrück Austragungsort des 97. Deutschen Katholikentages.

Sehenswürdigkeiten:

Rathaus Felix-Nussbaum-Haus
Kulturgeschichtliches Museum
Dominikanerkirche
Schloss
Stadt der "Steinwerke"
Ledenhof
Dom Sankt Peter
Heger Tor
Museum Industriekultur
Museum und Park Kalkriese

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