Offenbach am Main

Basisdaten:

Einwohnerzahl:: 117.559 (1. Okt. 2007)
Fläche: 44,90 km²
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Kreis: Kreisfreie Stadt Offenbach

Geographie:

Offenbach liegt am südlichen und südöstlichen Ufer des Mains am Mainbogen, gegenüber den Frankfurter Stadtteilen Ostend und Fechenheim und östlich der Frankfurter Stadtteile Oberrad und Sachsenhausen. Somit bilden die beiden Großstädte mittlerweile ein zusammenhängendes Siedlungsgebiet. Offenbach liegt an der Hessischen Apfelwein- und Ostwiesenroute, die Bäche Bieder und Hainbach durchfließen das Stadtgebiet.

Das bebaute Stadtgebiet liegt überwiegend im Norden der Gemarkung, im Süden erstreckt sich ein großes Waldgebiet. Der höchste Punkt der Stadt liegt mit 166 m auf dem Schneckenberg, der niedrigste Punkt mit 97 m am Mainufer.

Klima:

Das Rhein-Main-Gebiet liegt am nördlichen Ende der oberrheinischen Tiefebene. Diese zählt klimatisch zu den wärmsten Regionen in Deutschland. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 9,7 °C, im Winter liegt die mittlere Tageshöchsttemperatur im Januar bei ca. 3,8 °C, im Sommer ist es mit Höchstwerten von 25 °C recht warm.

Die vorherrschende Windrichtung ist West. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit durchschnittlich 63 mm, der geringste im Februar mit 38 mm im Mittel.

Stadtgliederung:

Das Stadtgebiet von Offenbach am Main gliedert sich in die Stadtteile Bieber, Bürgel, Innenstadt, Kaiserlei, Lauterborn, Rosenhöhe, Rumpenheim, Tempelsee, Waldheim und Waldheim-Süd (vormals Lohwald).

Geschichte:

Offenbach wurde nach der fränkischen Reichsteilung von 561 gegründet. Die Herkunft des Stadtnamens ist nicht endgültig geklärt. Aus dem 6. oder 7. Jahrhundert ist südlich des ältesten Ortskernes an der Waldstraße ein fränkischer Reihenfriedhof erhalten. Durch das Offenbacher Gebiet von Sachsenhausen kommend verlief bereits in römischer Zeit eine Römerstraße durch Offenbach. Diese führte über Offenbach zur Römerbrücke und weiter über Mühlheim nach Steinheim, auch in Offenbach-Bieder wurden römische Spuren nachgewiesen. Römische Straßen durchzogen auch die Offenbacher Gemarkung und kreuzten sich wahrscheinlich bei Bieber.

Offenbach am Main wurde erstmals im Jahr 977 urkundlich erwähnt, Kaiser Otto II. beurkundete eine Schenkung in Offenbach an die Salvatorkirche in Frankfurt. Die Stadt war früher ein Teil des Maingaus, die umliegenden Wälder gehörten zum Wildbann Dreieich, bis 1819 war Offenbach ein Teil der Biebermark.

Im Laufe seiner Geschichte wechselte die Stadt mehrmals den Besitzer, einer der ersten waren die Herren von Hagen-Münzenberg. Nach deren Aussterben 1255 ging das Dorf durch die Erbfolge an die Herren von Falkenstein, 1372 wurde Offenbach von Graf Philipp von Falkenstein für 1000 Gulden an den Rat der Stadt Frankfurt verpfändet. 1419 wird erstmals die Mainfähre erwähnt.

Werner III. von Falkenstein ließ um 1400 am Main ein Schloss bauen und Münzen prägen, wogegen die Stadt Frankfurt protestierte. Als dieser starb fiel der Besitz der Falkensteiner an verschiedene adlige Familien, erst 1486 konnte sich unter den Erben Graf Ludwig von Isenburg als alleiniger Besitzer von Offenbach behaupten. Die Stadt diente unter Graf Reinhard von Isenburg-Birstein dem Adelsgeschlecht als Residenz, welche das Isenburger Schloss errichten ließen (1559 vollendet, 1564 durch Brand zerstört, Wiederaufbau bis 1578). 1559 wurde in Offenbach die Reformation eingeführt.

Während des 30jährigen Krieges wurde im Jahr 1631 die bayerische Besatzung Offenbachs von den Schweden vertrieben. Im Schloss wurde die Kapitulation der Reichsstadt Frankfurt von König Gustav Adolf entgegen genommen. 1698 wurden von Graf Johann Philipp von Isenburg hugenottische Flüchtlinge in Offenbach aufgenommen, diese gründeten ihre eigene Gemeinde im Westen der bereits bestehenden. Diese Gemeinde entwickelte sich während des 18. Jahrhunderts zur Stadt, auch brachten die Hugenotten die Erfahrung in der Tabakverarbeitung nach Offenbach. Durch dieses Wissen erschlossen sie einen Wachstumsmarkt im 18. Jahrhundert.

Da der Frankfurter Rat in Frankfurt keine Gewerbefreiheit zuließ, durften sich dort keine Manufakturen etablieren und die Manufakturristen wanderten daher über die Landesgrenze nach Offenbach ab. 1733 siedelten sich die Gebrüder Bernard mit einer Schnupftabakfabrik in Offenbach an. 1775 kam Goethe regelmäßig nach Offenbach um hier seine Verlobte Lili Schönemann zu besuchen. Nun begann auch die Herstellung von Lederwaren und weiteren Ansiedlungen von Gewerbe und Industrie. Auch wurde Offenbach mehrmals von Niccolò Paganini und Wolfgang Amadeus Mozart besucht. 1794 wurde durch Fürst Wolfgang Ernst von Isenburg die Leibeigenschaft aufgehoben, 1798 durften Katholiken erstmals seit über 200 Jahren in Offenbach einen Gottesdienst feiern.

1800 erfand der berühmte Offenbacher Bürger, Alois Senefelder, den Steindruck. 1815 verlor Fürst Carl von Isenburg seine Landesherrschaft und die Stadt gehörte kurzfristig zu Österreich, fiel dann aber dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zu. 1819 wurde die Biebermark aufgelöst und Offenbach erhielt einen Anteil von 1733 Morgen am Gelände zwischen Hainbach und der heutigen Grenzstraße, nun konnte sich die Stadt auch in Richtung Osten ausdehnen.

Das Großherzogtum Darmstadt schloss sich 1828 dem preußischen Zollgebiet an. Die Freie Stadt Frankfurt blieb als Sitz des Bundestages neutral. Dies bedeutete das Ende der Frankfurter Messe, welche bereits während der Koalitionskriege stark an Bedeutung verloren hatte. Offenbach profitierte von diesem Niedergang, da das Messegeschäft ab 1828 für einige Jahre in Offenbach stattfand, wofür auch das heutige Gebäude des Deutschen Ledermuseums erbaut wurde. 1832 wurde der Landkreis gebildet und Offenbach war fortan Kreisstadt. 1842 wurde durch Ernst Sell und Karl Oehler eine Teerfabrik im Mainufer zwischen Offenbach und Bürgel gegründet, 1848 wird die Strecke nach Frankfurt-Sachsenhausen der Frankfurter-Offenbacher Lokalbahn eröffnet.

Erst 1873 wurde der heutige Hauptbahnhof errichtet und die Fern-Bahnlinie Frankfurt-Bebra in Betrieb genommen. Somit konnten die Schwerindustrie und die chemische Industrie ausgebaut werden, was der Stadt in den nächsten 20 Jahren ein starkes Wachstum bescherte. 1887 erhält die Stadt einen Oberbürgermeister. 1896 folgte die Eröffnung der Rodgaubahn nach Dieburg, später kam der Seitenast nach Dietzenbach hinzu. Im Folgejahr wurde erstmals die Neue Offenbacher Zeitung herausgebracht, eine 1888 erschlossene Heilquelle wurde nach Kaiser Friedrich III. benannt.

Der Nachbarort Bürgel wurde 1908 als erster eingemeindet, wodurch das Gebiet östlich der Grenzstraße bis zur Bieberer und Rumpenheimer Gemarkung zu Offenbach fiel. 1919 wurden während des Karfreitagsputsches vor der Kaserne 17 Menschen erschossen, 1920 wurde Offenbach für einen Monat von französischen Truppen besetzt. 2 Jahre danach wurde mit dem Bau der Siedlung Tempelhof im Süden begonnen. Die Weltwirtschaftskrise sorgte auch in Offenbach für eine hohe Arbeitslosenquote. 1938 schied die Stadt aus dem Landkreis Offenbach aus und wurde eine kreisfreie Stadt (blieb aber weiterhin Sitz des Kreises). Zur selben Zeit wurde auch die Gemeinde Bieber an Offenbach angegliedert. Während der Novemberpogrome wurde auch die Synagoge von Offenbach geschändet und jüdische Geschäfte und Wohnungen beschädigt. Teile der Bevölkerung Offenbachs wehrten sich noch bis 1936 gegen die Machtübernahme der Nazis. 1942 wurde Rumpenheim als letzte Gemeinde eingegliedert.

Im Laufe des 2. Weltkrieges wurde Offenbach zu 36 % zerstört, überwiegend waren die Altstadt und die Weststadt betroffen, wodurch in den folgenden Jahrzehnten eine Stadtneuerung einsetzte. Dieser fiel der einstige Charakter des westlichen Stadtzentrums zwischen Herrnstadt und der Schlossstraße zum Opfer, die Gartenstadt verwandelte sich in eine Bürostadt. 1953 begann der Bau der Carl-Ulrich-Siedlung zwischen Dietzenbacher Straße und Waldstraße, im Folgejahr wird Offenbach zur jüngsten Großstadt von Hessen. Die Stadtrechte wurden Offenbach nie offiziell verliehen.

1955 wurde Offenbach der Europapreis verliehen, 1960 erwarb die Stadt den Wildhof bei Heustenstamm und erhielt somit die Waldgemarkung Wildhof. 1971 wurde das heutige Rathaus an der Berliner Straße eröffnet, 1977 feierte die Stadt ihr 1000-jähriges Jubiläum. 1984 wird das Büsing-Palais nach seiner Wiederherstellung eingeweiht. 1995 erhielt Offenbach den Anschluss an die S-Bahn Rhein-Main, 2002 verlegte der Landkreis Offenbach seinen Verwaltungssitz nach Dietzenbach.

In den letzten Jahren haben sich in Offenbach viele Firmen angesiedelt, die Stadtverwaltung wirbt mit einer ungewöhnlich schnellen Vergabe von Baugenehmigungen im gewerblichen Bereich. Auch gelten die Mieten in Offenbach als günstig, weshalb die Stadt als Wohnort bei jungen Familien beliebt ist.

Sehenswürdigkeiten:

Deutsches Ledermuseum
Deutsches Schuhmuseum
Klingspor Museum
Haus der Stadtgeschichte
Rosenheim-Museum

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