Hamm

Basisdaten:

Einwohnerzahl:: 183.672 (31. 12. 2006)
Fläche: 226,26 km²
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Kreisfreie Stadt Hamm

Geographie:

Hamm liegt im Osten des Ruhrgebiets auf der Landspitze zwischen der Ahse und der Lippe an der Einmündung der Ahse in die Lippe.

Der höchste Punkt im Stadtgebiet befindet sich an der Straße "In der Sommerbree" im Stadtbezirk Bockum-Hövel und beträgt 100,5 m ü. NN. Der niedrigste Punkt ist "Am Lausbach" auf 37,7 m ü. NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets in nordsüdlicher Richtung beträgt 18,2 km und in ostwestlicher Richtung beträgt sie 21,9 km.

Klima:

Der Monat Januar ist mit 2,4 °C der kälteste Monat, während der Juli mit 18,3 °C der wärmste Monat ist. Der regenärmste Monat ist der Februar mit 47 mm, der regenreichste Monat ist mit 79 mm der Juni.

Stadtgliederung:

7 Stadtbezirke

Hamm-Mitte
Uentrop
Rhynern
Pelkum
Herringen
Bockum-Hövel
Heessen

Geschichte:

Hamm wurde im Jahre 1226 von Graf Adolf von der Mark mit den vertriebenen Bewohnern der zerstörten Stadt Nienbrügge gegründet. Der Name "ham" bedeutet soviel wie ein ungefriedetes Stück Land oder auch einfach nur einen "Winkel". Im Winkel des Zusammenflusses von Lippe und Ahse.

Hamm ist eine Planstadt, die aufgrund seiner strategischen und verkehrstechnischen Lage im Schnittpunkt alter Handelswege am Lippeübergang und durch die Ausstattung der Stadtrechte mit den Privilegien eigener Münze, eigener Gewichte und Maße, einen schnellen und sichtbaren Aufschwung erlebte.

Der erste Sakralbau der Stadt, eine Kapelle am Platz der heutigen Pauluskirche, wurde 1275 durch den Bau der St. Georgskirche abgelöst. Die Kirche wurde allerdings erst am 17. April 1337 von der Stammkirche, der Pankratiuskirche in der Mark, abgepfarrt. Sie ist bis heute Hamms zentraler Kirchenbau. 1270 war bereits ein Zisterzienserinnenkloster (Kloster Marienhof) in Hamm gegründet worden, das 1290 vor die Stadt auf Haus Kentrop verlegt wurde.

1455 erfolgt die Gründung eines Franziskanerklosters. Graf Gerhard von der Mark stiftete dazu seine 100 Jahre alte, der hl. Agnes geweihten Schloßkapelle nebst Haus und Bauplatz. Das St.Agnes-Kloster wurde noch im selben Jahr bezogen.

Der Graf von der Mark wählte die Stadt zu seiner Residenz. Als Prinzipalstadt der märkischen Städte war Hamm zwischen 1469 und 1651 Mitglied der Hanse.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Hamm weitgehend zerstört, nur die beiden Kirchen blieben verschont. Die Struktur der Stadt Hamm wurde im 17. Jahrhundert durch Pest, Brände, Kriege, den Niedergang der Hanse und damit des städtischen Patriats entscheidend geändert.

Die Folgen der Französischen Revolution überrollten Preußen und damit auch Hamm. Von 1806 bis 1813 war Hamm französisch besetzt bis es dann wieder in den Besitz des Hauses Hohenzollern kam.

Unter der preußischen Regierung erholte sich die Stadt sehr schnell. Bereits 1840 war ein starkes Wachstum in den Vorstädten im Osten, Süden und Westen zu sehen. Der Bahnhofsbau und damit die Anbindung an die Köln-Mindener Eisenbahn entwickelte sich zum Motor der Hammer Wirtschaft und zum Garanten für die Ansiedlung der Metallindustrie, welche an die Seite der alten Brauereien wie Asbeck, Pröpsting und Isenbeck trat.

1856 wurden die Drahtwerke Hobrecker-Witte-Herbers, die heutige WDI, eröffnet. Auf der Suche nach Kohle wurde Sole gefunden. Dieser Fund begründete das Kurbad Hamm, das sich bis heute im Stadtteilnamen Bad Hamm wiederspiegelt.

Bei der Jahrhundertwende hatte Hamm mehr als 30.000 Einwohner und erhielt den Status der kreisfreien Stadt.

Mit dem Abteufen der Schächte Heinrich und Robert auf der Zeche De Wendel begann für das heutige Stadtgebiet 1903 das Zeitalter der Zechen. Es folgte die Zeche Maximilian, danach in den kommenden Jahren die Radbod (1905) und die Zeche Sachsen (1912).

Im Jahr 1913 wurde der Bau des Datteln-Hamm-Kanals fertiggestellt und ein Jahr später wurde der Stadthafen Hamm eröffnet.

Der erste Weltkrieg bremste die weitere Entwicklung der Stadt. Die Nachkriegszeit war geprägt von Arbeitslosigkeit und Lebensmittelknappheit. Die von den Nationalsozialisten erhoffte Hilfe führte in den zweiten Weltkrieg.

Aufgrund seiner strategischen Lage mit dem Verschiebebahnhof, dem Kanal und der Drahtwerke, die jetzt wichtige Kriegsgüter herstellten, wurde Hamm Februar 1944 die am häufigsten angegriffene Stadt des Industriegebietes. Am Ende des Krieges war 60% der Stadt zerstört. Beim Wiederaufbau nach dem Krieg wurden lediglich die drei alten Kirchen in der Stadt im früheren Stil wieder errichtet. Die anderen Neubauten und Stadtplanung erfolgten nach dem damaligen Zeitgeists einer autogerechten Stadt.

Viele Flüchtlinge sorgten nach Ende des Zweiten Weltkrieges für einen sprunghaften Bevölkerungsanstieg in Hamm. Eine kommunale Neuordnung 1968 erweiterte das Stadtgebiet Hamm um die Stadtteile Westtünnen, Bergeund und Teile Wiescherhöfens.

Eine weitere Neugliederung 1975 vergrößerte das Stadtgebiet erheblich. Während Hamm im Jahr 1968 nur 45 km² groß war, umfasste es im Jahr 1975 eine Fläche von 226 km².

Schon ein Jahr nach der Neugliederung setzte der schleichende Niedergang des Bergbaus in Hamm ein. Die erste Welle der Arbeitslosigkeit brachte die Schließung der Zeche Sachsen nebst anschließender Sprengung ihrer Fördertürme.

Im Jahr 1983 suchte die Stadt ihr Heil in der Atomkraft mit dem Bau des Thorium-Hochtemperaturreaktors (Kernkraftwerk THTR-300) in Hamm-Uentrop. Zahlreiche Störfälle und nicht zuletzt der Unfall in Tschernobyl erschütterten das Vertrauen in die neue Technologie und so wurde das Werk am 1. September 1989 endgültig abgeschaltet. Am 10. Oktober 1991 wurde der Trockenkühlturm gesprengt.

Im Zuge der Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens wurde auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Maximilian der Maximilianpark, eine Freizeit- und Erholungsanlage, errichtete. In diesem Zusammenhang wurde ein riesiger Glaselefant neben der Pauluskirche k errichtete.

1988 ging die Jahrhunderte alte Brautradition der Stadt Hamm mit der Stilllegung der Isenbeck-Brauerei zu Ende. Die durch den Abriss freigewordenen Fläche wurde mit dem Allee-Center 1992 bebaut und 1997 mit dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegenden Ritterpassage zum größten Einkaufskomplex der Stadt.

Im Jahre 1990 erfasst die Stadt eine weitere Welle der Arbeitslosigkeit durch die Einstellung des Förderbetriebs auf der Zeche Radbod. Der notwendige Strukturwandel, der sich aus dem Zechensterben ergibt, ist bis heute nicht abgeschlossen.

Die Errichtung des Ökozentrums 1998 gibt den Startschuss für den schrittweisen Ausbau der Stadt Hamm zur Kultur- und Ökostadt. Die Eröffnung des großen Cineplex-Kinos CinemaxX im gleichen Jahr, die Wiedereröffnung des sanierten und teilweise neu errichteten Kurhauses 2003 und schließlich die Gründung der SRH Fachhochschule Hamm mit den Schwerpunkten Logistik und Wirtschaft folgten.

Am 7. Juli 2002 wurde in Hamm-Uentrop einer der größten tamilisch-hinduistische Tempel Europas eingeweiht.

Sehenswürdigkeiten:

Pauluskirche, 13.- 14. Jh.
St. Pankratius Kirche, 11. - 14. Jh.
Pfarrkirche Berge, 17. - 18. Jh.
St. Agnes Kirche, 15. Jh.
Pfarrkirche Herringen, 1140
Pfarrkirche Pelkum, 11. -14. Jh.
Pfarrkirche St. Regina Rhynern, 12. Jh.
Pfarrkirche Uentrop, 11. Jh.
Pfarrkirche Rhynern, 17. Jh.
Schloß Oberwerries, 17. Jh.
Schloß Heessen, 13. Jh.
Altes Brauhaus des Schlosses Ermelinghof, 13. Jh.
Haus Vorschulze, 18. Jh.
Häuser Henin and Freese, 16. and 19. Jh.
Stunikenhaus, 18. Jh.
Größter Glaselefant der Welt (34 m) im Maximilian Park
Gustav-Lübcke-Museum

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