Mecklenburg-Vorpommern

Basisdaten:

Landeshauptstadt: Schwerin
Gründungsjahr: 1990
Fläche: 23.180,14 km²
Einwohnerzahl: 1.679.682 (31. Dezember 2007)

Universitäten:

Greifswald: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Rostock: Private Hanseuniversität Rostock, Universität Rostock

Geographie:

Mecklenburg-Vorpommern liegt vollständig im Norddeutschen Tiefland, die Gesamtlänge der Küste beträgt 1.470 km. Hiervon sind 340 km Außenküste zur Ostsee, 1.130 km sind Bodden- oder Binnenküste.

Von den insgesamt 794 Inseln von Mecklenburg-Vorpommern sind Poel in der Wismarkbucht, Hiddensee und Ummanz sowie Rügen und Usedom die bedeutendsten. An der Ostseeküste von Mecklenburg wechseln sich Steilufer mit sandigen Anschwemmungen ab. Die mit der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst beginnende Küste von Vorpommern erhält ihren Charakter durch zahlreiche Bodden, das Kleine Haff, Kliffs, die Kreidesteilküsten im Norden und Osten von Rügen sowie durch die Dünen.

Die Oberflächenformen umfassen leichtwellige Grundmoränenflächen, die Endmoränenzüge der Mecklenburgischen Seenplatte, Sanderflächen sowie Küsten- und feuchte Talniederungen. Zahlreiche kurze Flüsse und Bäche entwässern überwiegend zur Ostsee. Etwa ein Fünftel der Fläche ist bewaldet, 13 % ist von Mooren bedeckt. In Mecklenburg-Vorpommern liegen 3 Nationalparks.

Klima:

Der Wind in Mecklenburg-Vorpommern weht häufig aus westlichen Richtungen, die Winter im Land sind kühl und feucht, die Sommer sehr mild. Die leichte Meeresbrise am Küstenstreifen sorgt auch an heißen Sommertagen mitunter für eine angenehme Abkühlung. Mecklenburg-Vorpommern ist Anrainer zur Ostsee und verfügt somit über einen natürlichen Regulator, die Temperaturen im Herbst sind milder als in Süddeutschland. Selbst Ende September können noch sehr angenehme Temperaturen von 25 °C erreicht werden. Vor allem die Insel Usedom hat die deutschlandweit höchste Zahl an jährlichen Sonnentagen.

Geschichte:

Das Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern war bereits in den historischen Perioden der Ur- und Frühgeschichte besiedelt, was archäologische Funde und Bodendenkmäler belegen. Im Hochmittelalter entwickelten sich die geografischen Regionen zu eigenständigen Territorien. Seit dieser Zeit bis zum Jahr 1945 gab es somit eine Geschichte von Mecklenburg und eine Geschichte von Vorpommern.

Kurzzeitig gab es ein Land Mecklenburg-Vorpommern bereits nach dem 2. Weltkrieg, dieses wurde im Mai 1945 als Teil der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands gebildet. Im Februar 1945 verschwindet der Namensteil "Vorpommern" bereits wieder, danach führt das Land den offiziellen Namen "Mecklenburg". Im Zuge einer Verwaltungsreform im Juli 1952 hörte es bereits schon wieder auf zu bestehen, es wurden die Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg gebildet.

Älteste Zeugnisse menschlicher Besiedlung stammen aus dem letzten Abschnitt der Altsteinzeit, in der Mittelsteinzeit durchstreiften die Sippen der Jäger und Sammler die Wälder und Sümpfe der Region. In der nachfolgenden Jungsteinzeit wurde die Bevölkerung sesshaft, von den Ackerbauern und Viehzüchtern dieser Zeit künden eine Vielzahl archäologischer Funde. Beeindruckende Denkmäler dieser Kultur sind die Großsteingräber. Die Bronzezeit währte in Mecklenburg-Vorpommern ca. 1200 Jahre, zur Bevölkerung gehörten Ackerbauern, Viehzüchter und Handwerker. Eine Besonderheit dieser Zeit stellen die burgartig befestigten Bronzezeitsiedlungen bei Basedow und Kratzeburg dar. In der Eisenzeit besiedelten germanische Stämme das Territorium, in der jüngeren Phase der Eisenzeit sind durch archäologische Funde auch Kontakte zwischen Römern und der ansässigen Bevölkerung nachgewiesen. Zu einer der wenigen sichtbaren Hinterlassenschaften aus germanischer Zeit gehört der berühmte Boitiner Steintanz.

Im 7. Jahrhundert bevölkerten slawische Stämme das Gebiet, sichtbares Zeugnis sind heute noch 200 Burgwälle in Mecklenburg-Vorpommern. In dieser Zeit wurde erstmalig die Via Regia (die älteste nachweisbare Handelsstrasse in Mecklenburg-Vorpommern) genannt. Das 13. Jahrhundert brachte umfassende Veränderungen, die Einwanderung deutscher Bauern aus dem westelbischen Gebiet führte zu grundlegenden Umgestaltungen. Der größte Teil der heutigen Dörfer und Städte von Mecklenburg-Vorpommern entstanden angesichts dieser deutschen Ostexpansion, noch heute vorhandene Kirchenbauten stammen überwiegend aus dieser Zeit des Spätmittelalters.

Im Jahr 1348 erhob Kaiser Karl IV. die Fürsten zu Herzögen, die zweite Landesteilung führte 1621 zur Entstehung der Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow. Im Westfälischen Frieden 1648 kam Wismar nach Schweden, nach dem Aussterben der Güstrower Linie (1695) entstanden nach dem Hamburger Vergleich im Jahr 1701 die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. 1803 kam Wismar nach Mecklenburg zurück, beide Herzogtümer traten im Jahr 1808 dem Rheinbund bei. Auf dem Wiener Kongress wurden die beiden mecklenburgischen Herzogtümer zu Großherzogtümern. 1849 wurde als Folge der bürgerlichen Revolution ein Staatsgrundgesetz eingeführt, welches im Folgejahr bereits wieder aufgehoben wurde und die alte Ständeverfassung wurde wiedereingesetzt. Im Jahr 1871 erfolgte der Beitritt zum Deutschen Reich.

Im Zuge der Novemberrevolution wurde die mittelalterliche Verfassung beseitigt, 1933 wurde die Vereinigung des Freistaates Mecklenburg-Schwerin mit Mecklenburg-Strelitz zum Land Mecklenburg vollzogen, Hauptstadt wurde Schwerin. Im Jahr 1945 wurde Mecklenburg unter der Bezeichnung Mecklenburg-Vorpommern sowjetische Besatzungszone, ab 1947 nur noch als Mecklenburg. Die politische Neugliederung erfolgte 1952 in die Bezirke Rohstock, Schwerin und Neubrandenburg, die Neugründung des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde 1990 vollzogen, Landeshauptstadt wurde Schwerin.

Die Parteien CDU und FDP bildeten nach den Landtagswahlen vom 14.10.1990 eine Koalitionsregierung, zunächst unter Alfred Gomolka, ab März 1992 unter Berndt Seite (beide CDU, ab 1994 in Großer Koalition mit der SPD). Nach der Wahl im Jahre 1998 bildeten SPD und PDS eine Regierungskoalition unter Harald Ringstorff, welche 2002 bestätigt wurde. Nach den Wahlen 2006 kam es zur Bildung einer Großen Koalition aus SPD und CDU, wiederum unter Harald Ringstorff.

Wirtschaft:

Wichtigste Wirtschaftszweige von Mecklenburg-Vorpommern sind die Landwirtschaft, die Nahrungsmittelindustrie sowie der Tourismus. Die Hauptgebiete des Ackerbaus liegen im Bereich der fruchtbaren Grundmoränen, die das Land von Nordwesten nach Südosten durchziehen. Angebaut werden überwiegend Weizen, Ölfrüchte, Feldfutter und Zuckerrüben, auch die Schweinezucht ist verbreitet.

Auf den südlich anschließenden Endmoränengebieten und Sanderflächen werden hauptsächlich Roggen und Kartoffeln angebaut, die Kiefernwälder werden forstwirtschaftlich genutzt. In den Flussniederungen im Norden und Nordosten sowie der Elbe im Südwesten und im Küstenbereich wird überwiegend Rinderzucht betrieben. Die zahlreichen Seen des Landes begünstigen die Binnenfischerei.

Im Zuge des Aufbaus der Schiffbauindustrie und der Hafenwirtschaft begann nach 1950 die Industrialisierung im Küstenbereich. Bedeutend sind weiterhin die metallverarbeitende Industrie sowie die Elektroindustrie, der Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die Fischverarbeitung.

Die Ostseeküste mit ihrer Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und den Inseln Rügen und Usedom ist ein bedeutendes Urlaubsgebiet. Erholungsgebiete liegen auch im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte. Eine Verbesserung des Verkehrsnetzes brachte der Bau der Autobahnen Berlin-Rostock in den 70er Jahren und Berlin-Hamburg in den 80er Jahren. Hinzu kommt der Bau der Ostseeautobahn von Lübeck zur polnischen Grenze. Fährhäfen befinden sich in Rostock-Warnemünde und in Sassnitz


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