Asien:

Geschichte:

Seit der Entdeckung des Seeweges nach Indien im Jahr 1498 erschlossen die Portugiesen, Niederländer und Spanier, seit dem 18. Jahrhundert die Briten und seit dem 19. Jahrhundert die Franzosen Asien als Kolonialgebiet. Mit dem Rückgang des Einflusses des Osmanischen Reiches, der Safawiden im Iran und der Großmoguln in Indien, wurde Russland zum Machtfaktor in Nord- und Ostasien. China verlor im 19. Jahrhundert Gebietsteile im Norden und Westen an Russland.

Innere Auseinandersetzungen, Kriege und Aufstände offenbarten Chinas Schwäche, die trotz des Versuchs einer inneren Umgestaltung weiter anhielt. Japan stieg seit seiner erzwungenen Öffnung für Amerikaner und Europäer im Jahr 1854 und der 1868 einsetzenden gesellschaftlichen Modernisierung rasch zu einer Großmacht auf. Es behauptete seine Stellung in verschiedenen Kriegen und dehnte seinen Machtbereich in Ostasien aus. Mit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches im 1. Weltkrieg gerieten Palästina und der Irak unter britischen Einfluss, Syrien geriet unter französische Herrschaft.

Die Türkei und der Iran erfuhren eine sich an Europa orientierende innere Erneuerung, Arabien wurde durch Ibn Saud größtenteils geeinigt. In den Kolonialgebieten Süd- und Südostasiens erstarkten die seit Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen Nationalbewegungen besonders während der beiden Weltkriege.

Im 2. Weltkrieg nutzte Japan die Schwäche der europäischen Kolonialmächte, um Indochina, die Philippinen, Niederländisch-Indien und Teile der Malaiischen Halbinsel zu besetzen, und konnte erst durch die militärisch überlegenen USA besiegt werden. Während der Entkolonialisierung und dem Rückzug der europäischen Mächte aus ihren Herrschaftsgebieten entstanden dort neue Staaten (u.a. Indien, Pakistan, Indonesien und Malaysia). Die Länder Indochinas (Laos, Kambodscha und Vietnam) erlangten die staatliche Unabhängigkeit. Etliche asiatische Länder wurden nach ihrer Unabhängigkeit mit großen wirtschaftlichen Problemen sowie einer Vielzahl ethnisch-religiöser Konflikte konfrontiert. Die Neugliederung in verschiedenen Regionen Asiens führte zu großen Flüchtlingsbewegungen.

Der europäische Einfluss in Asien wurde durch ein wachsendes politisch-militärisches Gewicht der USA zurückgedrängt. In vielfältigen Missionen suchten die Vereinten Nationen (UN) bis heute friedenserhaltend oder friedensstiftend zu wirken.

Seit der Bandungkonferenz im Jahr 1955 bemühten sich die nicht paktgebundenen Staaten Asiens zusammen mit denen Afrikas im Rahmen der Bewegung blockfreier Staaten um ein eigenes weltpolitisches Gewicht. Als regional bedeutsame Vereinigung südostasiatischer Staaten entstand im Jahr 1967 die ASEAN. Japan konnte trotz seiner Niederlage im 2.Weltkrieg im Verlauf der 50er- und 60er-Jahre wieder eine bedeutende Stellung in Ostasien gewinnen und sich zu einer wirtschaftlichen Großmacht entwickeln

Neben Japan stiegen in den 70er-Jahren die sogen. "Vier kleinen Drachen" (Süd-Korea, Taiwan, Singapur und die damalige Kronkolonie Hongkong), in den 80er-Jahren die "Drei kleinen Tiger" (Indonesien, Malaysia und Thailand) zu "Newly industrializing countries" auf. Zur Unterstützung des regionalen Zusammenwirkens in Asien wurden 1983 die Südasiatische Vereinigung für regionale Kooperation (South Asian Association for Regional Cooperationund) und 1989 die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftliche Zusammenarbeit (Asian-Pacific Economic Cooperation) gegründet.

China wurde zu einer weltpolitisch bedeutsamen Macht und geriet seit 1958 in einen Interessengegensatz zur Sowjetunion. Neben der Volksrepublik China und der Mongolischen Volksrepublik etablierten sich zunächst in Nord-Korea (1948) und Nord-Vietnam (seit 1955), später auch in Laos und Kambodscha kommunistische Regierungssysteme.

Naturraum:

Asien ist mit rund 44,4 Mio. km² der größte Kontinent und Teil von Eurasien, es umfasst ca. ein Drittel der Landmasse der Erde. Asien wird im Norden vom Arktischen Ozean, im Osten vom Pazifischen Ozean und im Süden vom Indischen Ozean begrenzt. Im Himalaja, dem in seiner Ausdehnung größten Gebirgszug der Welt, befindet sich mit dem 8.848 m hohen Mount Everest der höchste Gipfel.

Im Westen wird die Grenze zu Europa von Nord nach Süd durch das Ural-Gebirge, den Ural-Fluss, das Kaspische Meer, den Kaukasus, die Südküste des Schwarzen Meeres, sowie Bosporus, Marmarameer und Dardanellen gebildet. Von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer ist diese Grenze etwa 2.700 km lang. Mit Afrika ist Asien nördlich des Roten Meeres über die Halbinsel Sinai verbunden.

Im Nordosten liegen die Festlandmassen von Asien und Nordamerika an der Beringstraße ca. 80 km voneinander entfernt. Im Südosten bildet der indonesische Archipel die Verbindung zu Australien. Die Küstenlänge Asiens beträgt ca. 82.300 km, davon entfallen auf den Arktischen Ozean 15.900 km, auf den Pazifischen Ozean 27.300 km, auf den Indischen Ozean 33.600 km und auf das Mittelmeer und das Schwarze Meer zusammen etwa 5.500 km.

Klima:

Die große Ausdehnung sowie die wechselnde Höhenlage haben starke klimatische Unterschiede zur Folge. So ist das Klima in Großteilen Asiens kontinental mit großen täglichen und jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. In Ostsibirien herrscht extreme Winterkälte mit mäßig warmen Sommern vor. Mittelasien und auf der Arabischen Halbinsel weisen heiße Sommer und große Trockenheit auf, in Westasien ist es mäßig winterfeucht.

Die südlichen und südöstlichen Randgebiete stehen unter dem Einfluss der Monsune (mit Wechsel von Regen- und Trockenzeit) und an der Regenseite der Gebirge mit teilweise hohen Niederschlagsmengen. Die Südspitze des kontinentalen Südostasiens, Ceylon und die Malaiischen Inseln haben heißes, immerfeuchtes Tropenklima.

Vegetation und Tierwelt:

Die Vegetation Asiens ist sehr vielfältig. In der ans Nordpolarmeer grenzenden Tundra wird die Pflanzenwelt überwiegend von Flechten und Moosen geprägt. Die Vegetationsperiode ist hier mit etwa 3 Monaten sehr kurz. In Vorderasien ist Baumwuchs nur in größeren Höhen möglich. In den feuchteren Regionen ist Trockensavanne verbreitet.

Der Indische Subkontinent wird überwiegend von Savanne verschiedener Ausprägung bedeckt, die nach Osten in Regenwald übergeht. In Südostasien gibt es ausgedehnte Gebiete, die mit subtropischem oder tropischem Regenwald bedeckt sind. In den Küstengebieten wachsen ausgedehnte Mangrovenwälder.

Der äußerste Norden von Asien birgt eine artenarme, an arktische Verhältnisse angepasste Tundrenfauna. Dort leben Rentier, Lemming, Schneehase, Eisbär. Weitaus artenreicher ist die sich südlich anschließende Waldregion mit Bär, Wolf, Elch und vielen Pelztieren. In den Steppen Mittelasiens kommen Antilopen, Wildesel, Wolf, Nagetiere, Wildkamele vor. In den Hochlagen der Gebirge treten Wildschaf, Wildziege, Schneeleopard u. a. auf.

Die Tierwelt Westasiens schließt sich eng an die Mittelmeerfauna an. In Südasiens und Südostasiens ist diese durchweg tropisch geprägt mit Halbaffen, Affen, Nashorn, Elefant, Königstiger, vielen Schlangen, Kloakentieren, tropischen Vögeln und Insekten.

Bevölkerung:

In Asien leben mit ca. 4 Milliarden Menschen etwa 60 % der Erdbevölkerung. Asien ist Heimat und Hauptverbreitungsgebiet der Mongoliden, Ursprungsland der Indianiden und Eskimiden. Von Westen und Südwesten drangen Europide weit nach Asien vor. Durch prähistorische Wanderzüge gelangten sie bis in den äußersten Nordosten des Kontinents.

Europide haben am Bevölkerungsaufbau von Südasien mit armeniden und orientalid-mediterranen Elementen von Westasien bis Indien einen wesentlichen Anteil. Die "Turkvölker" des asiatischen Steppengürtels sind eine durch Vermischungsprozesse entstandene europid-mongolide Zwischen- und Übergangsform. In Südasien und Südostasien finden sich neben Elementen europider und mongolider Herkunft Reste älterer Siedlungsschichten.

Die Einwohnerzahl Asiens betrug 1895 nur 830 Millionen, 1950 bereits 1,3 Milliarden. Seitdem hat sie fast explosionsartig zugenommen und betrug 2004 mit mehr als 3,89 Mrd. Einwohnern. Gründe sind die hohen Geburtenziffern, der Rückgang der Säuglingssterblichkeit sowie die höhere Lebenserwartung. Die bevölkerungsreichsten Staaten sind China, Indien, Indonesien, Japan.

Wirtschaft:

Rohstoffarme Staaten oder durch Kriege und korrupte Regierungen zurückgeworfene Staaten wie Afghanistan, Bangladesch, Myanmar, Laos, Kambodscha, Vietnam sowie die ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien sind nach wie vor landwirtschaftlich entsprechend ihrer Topographie geprägt. Insbesondere der Reisanbau und der Fischfang sind hier von großer Bedeutung.

Die meisten heutigen zentral- und nordasiatische Staaten waren bis zu dessen Zerfall im Jahr 1990/91 Teil der Sowjetunion und somit planwirtschaftlich organisiert. Die Wirtschaft dieser Länder ist größtenteils von Landwirtschaft und Schwerindustrie geprägt.

Rohstoffreichtum einiger Regionen wie etwa Erdöl und Erdgas im Gebiet des Kaspischen Meeres oder diejenigen in der Tundra von Sibirien gewinnen Bedeutung im sich weltweit verstärkenden Kampf um diese Ressourcen.


Quelle www.lexolino.de:

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