Tahiti


Tahiti ist eine Insel im Südpazifik und gehört politisch zu Französisch-Polynesien. Tahiti hat eine Fläche von 1.042 km² und etwa 178.000 Einwohner. Papeete ist die Hauptstadt und größte Stadt der Insel.
 
Geografie und Geologie
Geografisch zählt Tahiti zu den Gesellschaftsinseln bzw. zu den Inseln über dem Winde. Tahiti ist die größte und bevölkerungsreichste Insel des Archipels sowie eine Doppelinsel aus Tahiti Nui und dem kleineren Tahiti. Diese sind durch den Isthmus von Taravao verbunden.

Das Landschaftsbild von Tahiti ist von steilen Gipfeln geprägt. Der Höchste, der Orohena mit einer Höhe von 2.241 m, ragt auf Tahiti Nui empor. Die höchste Erhebung auf Tahiti Iti ist mit 1.332 m der Mt. Ronui.

Durch Fließgewässer haben sich tiefe Täler eingegraben, diese werden von schroffen Felsgraten begrenzt. Das Innere der Insel ist dicht mit tropischer Vegetation bewachsen. Sie wird von unbefestigten Wegen und Fußpfaden nur stellenweise erschlossen. Der Norden und Westen von Tahiti ist am dichtesten besiedelt, das Inselinnere ist unbewohnt.

Tahiti ist entgegen der verbreiteten Meinung nicht von weißen Stränden umgeben. Die Insel hat relativ wenige natürliche Strände, die weißen Hotelstrände sind zumeist künstlich angelegt. Diese bestehen überwiegend aus schwarzem, basaltischen Sand und sind überwiegend entlang der Westküste verteilt.

Tahiti besteht aus zwei erloschenen Vulkanen. Diese sind aus einem Hot Spot der Pazifischen Platte entstanden. Mit dieser bewegt sich Tahiti ca. 12,5 cm jährlich in Richtung Nordwest. Durch die beiden Vulkane wurden die Inselteile Tahiti Nui und Tahiti Iti ausgebildet. Die Insel ist ein Atoll, dessen recht stabile Zentralinsel mit nur 0,25 mm pro Jahr versinkt. Für die beiden Inselteile ermittelte man ein Alter von 0,01 bis 0,07 Mio. Jahre. Das Atoll ist geologisch noch recht jung und die Riffbildung ist noch nicht fortgeschritten. Das Saumriff um Tahiti ist noch nicht vollständig abgeschlossen.
 
Klima
Das Klima auf Tahiti ist tropisch-feucht, die Durchschnittstemperaturen liegen bei 26 C°. Die Temperaturen unterscheiden sich in den einzelnen Monaten nur unwesentlich. Im Jahresmittel fallen 1.737 mm Regen, regenreichste Monate sind Dezember und Januar. Die Regenfälle sind heftig und nur von kurzer Dauer, eher trocken sind August und September.
 
Natur
Die Vegetation ist von zwei Besonderheiten geprägt. Dies sind zum einen der hohe Anteil endemischer Pflanzen, andererseits eine relative Artenarmut. Inzwischen hat der Mensch die Flora auf Tahiti entscheidend verändert. Schon die ersten polynesischen Siedler führten auf Tahiti Nutzpflanzen ein, die ursprünglich nicht heimisch waren. Die Landschaft wurde bereits in protohistorischer Zeit großflächig umgestaltet, um die terrassierten Felder für den Nassfeldanbau des Taro anzulegen.

Weitere Pflanzen wurden von den Europäern nach Tahiti gebracht. Diese haben sich teils ausgewildert und zu einem Problem für die einheimische Flora entwickelt. Ein Beispiel hierfür ist die ursprünglich aus Südamerika stammende Guave, die auf Tahiti beste Wachstumsbedingungen vorfand.

Weiterhin wurden der Hibiskus, die Tiare und der Jasmin kultiviert. Tropische Früchte werden überwiegend für den Eigenbedarf angebaut. Die Mitte des 19. Jahrhunderts von den Franzosen eingeführte Vanille wird hingegen exportiert. Sie ist wegen ihrer hervorragenden Qualität sehr begehrt.

Die gebirgigen Inselteile sind mit einem üppig wachsenden, zum großen Teil noch naturbelassenen Bergregenwald bedeckt. In den stets schattigen und feuchten Tälern wachsen Farne, darunter auch zahlreiche endemischen Arten.

Bereits die ersten Siedler brachten Hunde, Schweine, Hühner und die Pazifische Ratte als Nahrungstiere mit, die Europäer führten Ziegen, Kühe, Schafe und Pferde ein. Eingeborene Landtiere sind lediglich Insekten, Krebse, Schnecken und Eidechsen. Unangenehm sind Sandflöhe und die im Inselinneren überall anzutreffenden Stechmücken.

Die Meeresfauna des Korallenriffes ist sehr artenreich, neben unzähligen verschiedenartigen Korallenfischen sind zahlreiche Mollusken, Kraken, Stachelhäuter und Krebstiere des tropischen Meeres hier beheimatet. Hinter dem Riff gibt es Haie, Rochen, Schwertfische und Meeresschildkröten, gelegentlich auch Wale.
 
Geschichte
Tahiti wurde etwa um 200 v. Chr. von Tonga und Samoa aus besiedelt, Spuren hierfür sind jedoch kaum vorhanden. Da natürliche Höhlen und Felsüberhänge auf Tahiti weitgehend fehlen wird vermutet, dass die ersten Einwohner wahrscheinlich in strandnahen Kleinsiedlungen der Küstenebene lebten. Mit zunehmendem Bevölkerungswachstum bildeten sich alsbald unabhängige Stammesfürstentümer heraus. Diese spalteten sich wiederum in einzelne Clans auf.

Das Herrschaftssystem von Tahiti bezog sowohl Merkmale der mittelalterlich-europäischen Feudalgesellschaft als auch der hinduistisch geprägten Kastengesellschaft ein. Religiöse und weltliche Macht waren eng verbunden und teilweise in den selben Personen vereint. Eine besondere Bedeutung innerhalb der polynesischen Gesellschaft von Tahiti nahm der Geheimbund der Arioi ein. Dieser war sowohl von religiöser als auch von machtpolitischer Bedeutung (letzteres durch Repräsentation und Prachtentfaltung zum Ruhm der Herrscherhäuser).

Während der Kulturblüte - vor der europäischen Entdeckung - hatte Tahiti vermutlich etwa 35.000 Einwohner. Ein ausgeklügeltes System der Landnutzung zur Ernährung der Bevölkerung wurde angelegt. Dessen kunstvoll be- und entwässerte Anbauterrassen für Taro sind stellenweise heute noch archäologisch nachweisbar. Weitere bedeutende Kulturpflanzen waren die Brotfrucht, die Kokospalme sowie die Tahitikastanie.

Tahiti war im Gegensatz zu seiner heutigen Bedeutung vor der europäischen Besetzung nicht das religiöse und politische Zentrum der Gesellschaftsinseln. Bis zum Eingreifen der Europäer waren die Machtverhältnisse der Gesellschaftsinseln weitgehend ausgeglichen. Es gelang auf Tahiti zunächst keinem Stamm, die Oberherrschaft zu erlangen.

Welcher Europäer als Entdecker von Tahiti bezeichnet werden kann, kann nicht abschließend geklärt werden. Heute gilt der Engländer Samuel Wallis als erster Europäer, der in Insel am 21.07.1767 betrat, er nannte diese King George Island. Am 06.04.1768 landete der Franzose Luois Antoine de Bougainville auf Tahiti. Im Bewusstsein der Europäer sind v. a. die Besuche von James Cook geblieben, der am 13.04.1769 mit seinem Schiff in der Matavai-Bucht ankerte.

Am 12.11.1772 ankerte die spanische Fregatte El Águila in der Baie de Tautira unter Kapitän Domingo de Boenechea. Am 17.08.1773 kehrte James Cook nach Tahiti zurück in Begleitung der beiden Deutschen Johann Reinhold Forster und Georg Forster. Der dritte Besuch von Cook auf Tahiti geht auf das Jahr 1777 zurück. Eroberungskriege und die von den Europäern eingeschleppten Krankheiten führten auf Tahiti zu einem dramatischen Bevölkerungsrückgang, die Bevölkerungszahl im Jahr 1804 auf Tahiti wurde lediglich noch auf etwa 6.000 Menschen geschätzt.

Im Jahr 1796 wurden von England aus Missionare nach Tahiti, Tonga, den Marquesas, Hawaii und Palau entsandt, die Erfolge der Mission sollen jedoch eher gering gewesen sein. Ab dem Jahr 1803 setzte Pomaré II. die Kriege zur Festigung seiner Herrschaft fort, jedoch wurde er 1808 geschlagen und die Missionsstation musste aufgegeben werden. Pomaré kehrte jedoch im Jahr 1811 in Begleitung der Missionare auf die Insel zurück. 1819 führte er einen von den Missionaren verfassten Strafkatalog ein, der für alle Praktiken, die im Gegensatz zur christlichen Lehre standen, drastische Strafen vorsah.

Am 15.11.1836 betrat Charles Darwin während seiner Weltreise die Insel Tahiti und ankerte in der Mataiva-Bucht. Am 10.09.1839 erreichte Charles Wilkes während der United States Exploring Expedition die Insel. 1842 erfolgt eine erneute französische Intervention, am 09.09.1842 wurde das vorläufige französische Protektorat verkündet. Pomaré V. war der letzte König von Tahiti, er starb im Jahr 1891 an den Folgen seiner Trunksucht.

Kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges ankerten die deutschen Panzerkreuzer SMS Scharnhorst und SMS Gneisenau vor Papeete. Die Aufnahme von Kohle wurde ihnen jedoch verweigert, die Schiffsartillerie beschoss daraufhin Papeete und zerstörte einige Häuser. Während des Krieges lief auch der legendäre "Seeteufel" Felix Graf von Luckner mit seinem Hilfskreuzer Seeadler mehrere Male die Insel Tahiti an.

Während des 2.Weltkrieges wurde Tahiti von den USA militärisch genutzt. 1959 wurde dann Tahiti, zusammen mit Französisch-Polynesien, zum französischen Überseeterritorium erklärt.

Am 23.10.1987 kam es in einigen Vororten von Papeete, ausgelöst durch einen Streik der Hafenarbeiter, zu Ausschreitungen. Arbeitslose Jugendliche hatten sich wegen ihrer Perspektivlosigkeit und schlechter Bildungs- und Berufschancen gegen die französische Administration aufgelehnt. Eingeflogene Kräfte der Gendarmerie Nationale konnten die Unruhen jedoch schnell beenden.
 
Tourismus
Der wichtigste Wirtschaftsfaktor ist mittlerweile der Tourismus. Tahiti ist neben Bora Bora die touristisch am besten erschlossene Insel Polynesiens. Es finden sich Hotels aller Preisklassen, das Preisniveau ist allerdings recht hoch.

Der Mount Orahena, mit einer Höhe von 2.241 m der höchste Berg der Insel, liegt im Zentralmassiv der Insel. Die Insel bietet seinen Besuchern zahlreiche Wasserfälle sowie schwarz Basaltstandstrände. Der einzige helle Sandstrand befindet sich an der Westküste der Insel.

Tahiti verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten und bietet vielseitige Sportmöglichkeiten an Land sowie im Wasser.
 
Verkehr
Tahiti ist der wirtschaftliche Mittelpunkt für Französisch-Polynesien. Hafen und Flughafen haben eine Verteilerfunktion für die übrigen Inseln der Region.

Im Norden von Tahiti-Nui, nahe der Stadt Papeete, liegt der recht große Flughafen Aéroport international Tahiti Faa'a.

Das große Hafenbecken kann auch größere Fracht- und Passagierschiffe aufnehmen. Die Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe befinden sich unmittelbar am Boulevard Pomaré in der Nähe des Stadtzentrums von Papeete.
 
Besonderheiten
Das zweite wirtschaftliche Standbein auf Tahiti ist neben dem Tourismus der Handel mit Perlen. Auf der Insel selbst befinden sich zwar keine Perlenfarmen, aber Tahiti hat sich in den letzten Jahren zum Zentrum des Handels mit schwarzen Perlen entwickelt, die mittlerweile als "Tahitiperlen" angeboten werden. Tatsächlich stammen diese jedoch von den Austral-, Gesellschafts- und Marquesas-Inseln sowie dem Tuamotu-Archipel.

Quelle www.lexolino.de:

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