Föhr


Die Insel Föhr hat eine Fläche von 82,82 km², die Einwohnerzahl liegt bei 8.647 (Stand: 31. Dezember 2007). Sie gehört zu den nordfriesischen Inseln in Schleswig-Holstein und zum Kreis Nordfriesland.
 
Geografie
Föhr ist die zweitgrößte deutsche Nordseeinsel und liegt südöstlich von Sylt. Sie ist weiterhin die flächenmäßig größte Insel mit der höchsten Einwohnerzahl, die nur per Schiff oder Flugzeug erreichbar ist. Aufgrund der gut entwickelten Vegetation wird Föhr auch "Die grüne Insel" genannt, sie ist ca. 6, 8 km breit und 12 km lang. Der Norden von Föhr besteht aus Marschland, im Süden befindet sich die höher gelegene Geest.

Die höchste Erhebung liegt 13 m ü. NN. auf dem Geestrücken zwischen Nieblum und Midlum. Die Geest macht ca. zwei Fünftel der Gesamtfläche der Insel aus, wo die meisten Ortschaften liegen. Bis zur 1. Groten Mandränke im Jahr 1362 war Föhr noch keine Insel. Sie gehörte zum Festland und war durch tiefe Ströme mit dem Meer verbunden.

Auf Föhr liegt als einzige Stadt der Hauptort Wyk, ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad. Die 16 Inseldörfer verteilen sich auf 11 Gemeinden und gehören verwaltungsmäßig zum Amt Föhr-Amrum.
 
Klima
Die klimatischen Bedingungen auf der Insel, zum einen Reizklima, andererseits jedoch sehr mild, sind für viele Menschen interessant. Im Sommer gibt es wesentlich weniger Regentage als auf dem schleswig-holsteinischen Festland.

Von November bis Februar ist das Wetter rau und stürmisch. In den Monaten März bis Mai kommt man in den Genuss des Frühlings mit viel Sonnenschein. Von Juni bis September ist auf Föhr Hochsaison, und das Meer ist warm genug zum Baden. Im Oktober ist es wieder ruhiger und herbstlich.
 
Natur
Unzählige Zug-, Watt- und Küstenvögel sind auf Föhr beheimatet, die v. a. in den ausgedehnten Marschgebieten beobachtet werden können. Weitere heimische Arten sind Möwen, Austernfischer, Goldregenpfeiffer sowie Wildgänse und Wildenten.

Bedingt durch die Nordsee gibt es auch eine große Anzahl von Meerestieren wie Hering, Aal, Scholle, Kabeljau und Seezunge. Weiterhin bevölkern Qualen, Krabben und Seehunde die Insel.

Im Wattenmeer sind Seesterne, Wattwürmer, Algen, Krebse usw. beheimatet, im Schlick finden sich Muscheln, Seepocken und Wattwürmer.
 
Geschichte
Auf Föhr zeugen Steingräber und verschiedene Kleinfunde von einer Besiedlung während der Jungsteinzeit. Im 7. Jahrhundert befanden sich archäologischen Funden zufolge die Friesen auf Föhr und die Insel erlebte einen raschen Bevölkerungszuwachs. Aus der Wikingerzeit sind mehrere Kreiswälle wie die so gen. Lembecksburg erhalten.

Von zwei Föhrer Harden berichtet das Erdbuch des dänischen Königs Waldemar. Ein Pirat in dänischen Diensten hatte zeitweise in der Westerharde seinen Unterschlupf. Im Jahr 1368 wechselte die Westerharde unter dem Ritter Klaus Lembeck (Amtmann von Riepen) zu den Holsteiner Grafen über. Die Harde Königin Margrethe I. ergab sich im Januar 1400 und blieb beim Amt Riepen.

Das Föhrer Westerland war bis 1864 Teil der königlichen Enklaven und dem Königreich Dänemark direkt unterlegen. Osterland Föhr mit Wyk gehörte zum Herzogtum Schleswig, seit es um 1420 vom König abgefallen war. Zusammen mit der Wiedingharde, der Bökingharde, Strand und Sylt schloss Osterlandföhr im Jahr 1426 mit Herzog Heinrich IV. von Schleswig die Siebenhardenbeliebung. Diese besagte, dass sie ihre Rechtsautonomie behalten wollten. Das Marschland im Norden von Föhr wurde im Jahr 1523 als 22 ha großer Föhrer Marschkoog eingedeicht. Ab 1526 bis 1530 wurde die Reformation evangelisch-lutherischer Konfession auf Föhr eingeführt.

Mit dem Walfang begann ein goldenes Zeitalter. Ende des 18. Jahrhunderts lebten rund 1.000 Seefahrer, darunter 150 Schiffsführer, auf Föhr. Mit dem Rückgang der Walbestände fuhren jedoch immer weniger Männer zur See und die Bevölkerung widmete sich wieder mehr der Landwirtschaft. Ab dem Jahr 1842 kam die Insel Föhr auch als Kurort in Mode, als der dänische König Christian VIII. hier den Sommer verbrachte.

Bei der Volksabstimmung im Jahr 1920 in Schleswig stimmten die 3 Gemeinden Witsum, Utersum und Hedehusum als einzige Gemeinden in der so gen. Zone II mehrheitlich für einen Wechsel zum Staatsgebiet von Dänemark. Insgesamt sprach sich jedoch eine deutliche Mehrheit für den Verbleib bei Deutschland aus.

Man geht heute davon aus, dass sich der Name Föhr von "fahren" ableitet.
 
Tourismus
Föhr ist ein beliebtes Touristenziel, vom Fährhafen Wyk zieht sich am Südrand bis etwa zur Mitte der Westküste ein 15 km langer Sandstrand. Nördlich und nordwestlich befindet sich die Schutzzone I des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Auf Föhr befinden sich 3 evangelische mittelalterliche Kirchen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, auf den dazugehörigen Friedhöfe befinden sich ungewöhnliche Grabsteine. Föhr beherbergt weiterhin das Friesenmuseum in Wyk und das Museum Kunst der Westküste in Alkersum, auch können 5 Windmühlen besichtigt werden.

Mehrere Hügelgräber zeugen von einer Besiedelung der Insel während der Bronzezeit. Heute können noch 17 dieser Grabmonumente besichtigt werden, die v. a. im Süden von Föhr liegen. Weiterhin befindet sich bei Borgsum die Lembecksburg, ein Ringwall aus der Zeit der Völkerwanderung, wo im Mittelalter der Ritter Klaus Lembeck als Stadthalter des dänischen Königs residiert haben soll. Der im Jahr 1886 erbaute Glockenturm von Wyk sowie die Seepromenade Sandwall gelten aus weitere Sehenswürdigkeiten.

Der Südstrand von Föhr zwischen Wyk und Utersum ist ein beliebter Badestrand, auch das gesamte Wattenmeer kann als Sehenswürdigkeit bezeichnet werden, es werden auch geführte Wattwanderungen angeboten.
 
Verkehr
Mehrmals am Tag verkehren vom Fährhafen Wyk aus Fähren zum Festlandshafen Dagebüll und nach Wittdün auf Amrum. In Dagebüll besteht ein direkter Bahnanschluss auf der Mole in Richtung Niebüll und Hamburg. Während der Sommersaison werden Ausflugsfahrten zu den Halligen Langeneß und Hooge sowie zur Insel Sylt angeboten. Von Wyk aus bestehen Busverbindungen in alle Dörfer der Insel. Föhr ist über den Verkehrslandeplatz Wyk per Flugzeug zu erreichen.
 
Besonderheiten
Auf der Insel wird von ca. 2.000 Bewohnern, überwiegend der Dörfer im Westen, eine Variante des Friesischen gesprochen, die Sprache wird als Fering oder Föhring bezeichnet. Man unterscheidet auch die Mundarten von Osterland Föhr und Westerland Föhr. So wird auf Osterland Föhr eher Niederdeutsch, speziell in Wyk traditionell Hochdeutsch gesprochen.

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