Fehmarn


Fehmarn ist mit einer Fläche von 185,45 km² die drittgrößte deutsche Insel und eine Stadt in Schleswig-Holstein. Die Einwohnerzahl lag mit Stand vom 31.12.2007 bei 12.981. Bis zum 03.10.1990 (deutsche Wiedervereinigung) war Fehmarn die größte Insel der BRD, diesen Platz hat danach Rügen eingenommen.

Am 01.12.2003 wurde die Stadt Burg auf Fehmarn mit dem Amt Fehmarn vereinigt, seither trägt die gesamte Insel den Namen Stadt Fehmarn.
 
Geografie
Die Insel verfügt über ca. 78 km Küstenlinie und liegt zwischen der Kieler Bucht und der Mecklenburger Bucht in der Ostsee. Fehmarn beherbergt in Staberhuk den östlichsten und in Marienleuchte den nordöstlichsten Punkt von Schleswig-Holstein. Marienleuchte bildete zudem von 1949 -1990 den nordöstlichsten Punkt der BRD und von 1952 - 1973 der EWG.

Die Nordküste Fehmarns zwischen dem Markelsdorfer Huk und Puttgarden ist eine Dünenlandschaft mit Nehrungshaken und Strandseen, die Ostküste ist steinig und besitzt eine Kliffküste. Der Südstrand bei Burgtiefe und dem Wulfener Hals sind die südlichsten, sowie die weißesten Sandstrände der Insel. Hier sowie im Westen ist der Strand flach und liegt auf Meereshöhe. Die Insel liegt meist nur wenig über NN, wobei die höchste Erhebung der Hinrichsberg mit 27,2 m ist.

Größter Ort von Fehmarn mit etwa 6.000 Einwohnern ist die ehemalige Stadt Burg. Neben Burg sind Landkirchen und Petersdorf die bedeutendsten Orte der Insel. Zudem liegen auf oder nahe Fehmarn mehrere kleine Inseln:
 
Klima
Die Insel Fehmarn zählt zu den sonnenreichsten Gebieten Deutschlands und kann auf über 1.900 Sonnenstunden pro Jahr verweisen.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur auf Fehmarn liegt bei 8,3 °C, der durchschnittliche Niederschlag bei 511 mm und somit zählt Fehmarn zu den regenärmsten Gebieten Deutschlands. Der meiste Niederschlag mit 66 mm fällt im Oktober. Der Februar ist mit 0,2 °C der kälteste Monat, mit jeweils 17,0 °C sind Juli und August die wärmsten Monate.

Dieses Fehmarn-Klima ist durch die flache Oberfläche und die freie Ostsee zu erklären, denn dadurch können die Luftmassen ungebremst abziehen und es wird eine besondere Land- und Seewindzirkulation bewirkt.
 
Natur
Außerhalb der Küstenbereiche ist die Insel landwirtschaftlich geprägt, die Küstenbereiche von den unterschiedlichsten Strandbereichen und den Küstenschutzdeichen. Die Deiche sind frei zugänglich und hervorragend für Wanderungen und Fahrradtouren geeignet.

Außerdem befinden sich im Küstenbereich der Insel Fehmarn die Naturschutzgebiete am Grünen Brink, und an der Landzunge um Flügge. Auf der Insel befindet sich weiterhin das Wasservogelschutzreservat Wallnau. Das ca. 300 ha große Areal an der Westküste der Ostseeinsel wurde ab 1975 als Brut- und Schutzstätte für Zugvögel eingerichtet. Hier mündet auch die Kopendorfer Au, einziger "Fluss" der Insel. Ein Kanalsystem ermöglicht durch regelbare Wasserstände in Wiesen, Gräben und Teichen die optimalen Brutbedingungen für über 50 Vogelarten.
 
Geschichte
Vor etwa 5.000 Jahren erfolgte die erste Siedlung von Ackerbauern auf der Insel, vor 4.300 Jahren die Abtrennung vom Festland. Die Besiedlung durch Slawen geht auf die Jahre von 400 bis 900 n. Chr. zurück. Erstmals um das Jahr 960 wird der Name fe mer (slawisch für "im Meer gelegen") genannt. 1022 wird Fehmarn dem Bistum Odense auf Fünen unterstellt, 1326 wird die zum Herzogtum Schleswig gehörige Insel dänisches Lehen der Grafen von Holstein.

Am 28.06.1420 tauchte König Erich der Pommer mit 700 Schiffen und 3.000 Soldaten an der Westküste von Fehmarn auf, wird jedoch unter erheblichen Verlusten abgeschlagen. Am 01.07. gelang diesem bei der Fährschanze am Sunde der Landgang, die Zahl der Toten wird mit 4.000 angegeben. Nach der holsteinischen Rückeroberung im Jahr 1424 förderte Graf Adolf VIII. eine Neubesiedlung mit hauptsächlich Dithmarscher Bauerngeschlechtern.

Am 03.05.1580 erhielt die Insel eine blaue Lehnsfahne mit der goldenen Krone. Diese wird noch heute vor vielen Inselhäusern geflaggt. Die Einschränkung der Adelsrechte sichert im Jahr 1617 Fehmarn freies Bauerntum. 1636 bestätigt der dänische König die Zugehörigkeit zum Herzogtum Schleswig. Am 29.06.1644 wird das älteste Gotteshaus auf Fehmarn, die Opfer- und Dankkapelle "Peter und Paul" am Puttgardener Strand, von schwedischen Kriegsschiffen zerstört.

Am 15.03.1864 stürmten 160 Preußen die Insel unter Hauptmann von Mellenthin und überraschen die Dänen im Schlaf, Fehmarn wird nach kurzem Feuergefecht preußisch. Drei Jahre später erfolgt die Einführung der preußischen Gemeindeverfassung und Fehmarn gehört zum Kreis Oldenburg in Holstein. In der Nacht vom 12. auf den 13.11.1872 überrascht eine Sturmflut die Inselbewohner. 1905 erfolgt der Bau der Inselbahn.

Am 07.05.1945 erreichen die ersten britischen Truppen die Insel und Fehmarn wird gegen den Willen Stalins britisches Besatzungsgebiet. Am 01.01.2003 entsteht durch Zusammenlegung der Landgemeinden Bannesdorf, Landkirchen und Westfehmarn mit der Stadt Burg auf Fehmarn die neue "Stadt Fehmarn", die das gesamte Gebiet der Insel einnimmt
 
Tourismus
Begünstigt durch die vielen Sonnenstunden strömen jährlich etwa 300.000 Touristen auf die Insel Fehmarn. Besonders in der Ferienzeit wird das Erholungsangebot des Heilbades Burg auf Fehmarn genutzt. Das Urlaubsangebot auf Fehmarn wird auch seit der Errichtung der Fehmarnsundbrücke sehr geschätzt, da die Festlandbewohner nun leichter und schneller auf die Insel gelangen konnten.

Sand- und Naturstrände laden zum Baden und Relaxen ein und ermöglichen Wassersport in allen Variationen. Fehmarn bietet außerdem Voraussetzungen für die unterschiedlichsten Sport- und Freizeitaktivitäten wie Angeln, Reiten, Tennis, Skaten, Golfen usw. sowie im Wellnessbereich.
 
Verkehr
Über den Fährbahnhof Puttgarden, heute der einzige Bahnhof auf der Insel, ist Fehmarn im Regional- und internationalen Fernverkehr der Eisenbahn erreichbar. Der Bahnhof wird von ICE-Zügen und Eurocity-Zügen sowie Regionalexpress-Zügen der DB Regio Schleswig-Holstein erreicht. Auch wird öffentlicher Personennahverkehr mit Omnibussen betrieben.

Fehmarn ist durch die Fehmarnsundbrücke seit 1963 mit dem deutschen Festland verbunden. Die Europastraße 47, die vom Fehmarnsund über die Insel nach dem Fährhafen Puttgarden führt, ist Teil der Vogelfluglinie, also des europäischen Transitverkehres.

Am 29.07.2007 wurde von Deutschland und Dänemark der Bau der 19 km langen Brücke zwischen Puttgarden und Rødby auf der dänischen Insel Lolland beschlossen, Baubeginn soll 2011 sein, Fertigstellung 2018.

In Neujellingsdorf gibt es den Flugplatz Fehmarn-Neujellingsdorf.
 
Besonderheiten
Seit Mitte der 90er Jahre werden auf der Insel Windparks errichtet, der so gen. "Windpark Fehmarn" wurde mit 34 Windkraftanlagen damals in das Guinness Buch der Rekorde als Deutschlands größter Windpark eingetragen.

Die Errichtung dieser Anlagen ist unter den Inselbewohnern umstritten, da sie einerseits Arbeitsplätze sichern, andererseits jedoch die bisher landwirtschaftlich geprägte Umwelt Fehmarns beeinträchtigen und so evtl. dem Tourismus schaden könnten.

Die Zahl der 144 Windräder soll durch das Aufstellen größerer und leistungsfähigerer Räder auf etwa 120 reduziert werden.

Quelle www.lexolino.de:

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