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Atlas Gebirge

  

Atlas Gebirge


Der Altas ist ein Hochgebirge im Nordwesten von Afrika, das sich ca. 2300 km breit über die Staaten Marokko, Algerien und Tunesien erstreckt. Mit 4165 m ist der Toubkal im Süden Marokkos die höchste Erhebung.

Das Gebirge gliedert sich in folgende Gebirgsketten:

Der Tellatlas (auch Kleiner Atlas) mit maximal 2308 m Höhe unmittelbar an der algerischen Nordküste zum Mittelmeer.

Das Rif (auch Er Rif) mit maximal 2456 m Höhe an der marokkanischen Nordküste zum Mittelmeer.

Der Mittlere Atlas mit maximal 3737 m Höhe im Zentrum Marokkos.

Der Hohe Atlas mit maximal 4165 m Höhe etwas südlich des Zentrums von Marokko.

Der Saharaatlas mit maximal 2008 m Höhe im Norden Algeriens aber südlich des Tellatlas.

Der Antiatlas mit maximal 2531 m Höhe im Südwesten Marokkos.

Der vulkanische Djebel Sarhro (auch Jabal Sirwah) mit maximal 3304 m Höhe im zentralen Süden Marokkos.

Dagegen finden sich in Tunesien nur noch die Ausläufer der algerischen Gebirgsketten Tellatlas und Saharaatlas.
 
Geologie
Die Entstehung des Atlas fand zu zwei unterschiedlichen erdgeschichtlichen Phasen statt, weshalb er, es wie er heute erscheint, zum Verständnis zweigeteilt werden muss. Der Antiatlas entstand bereits im frühesten Erdzeitalter als Ergebnis von Kollisionen damaliger Kontinente. Erst im Tertiär Zeitalter bildeten sich alle weiteren Gebirgsketten, die heute den Atlas bilden. Diese entstanden, da die Landmassen Europas und Afrikas am südlichen Ende der Iberischen Halbinsel gegeneinander drückten. Durch diesen Druck faltete sich das Land zu einem Gebirge auf, weshalb man beim Atlas von einem Faltengebirge spricht. Zu dieser Zeit formte die selbe Bewegung auch die Pyrenäen und die Alpen. Erst vor ca. 1,8 Millionen Jahren löste sich durch einen schwächer werdenden Druck der afrikanische Kontinent gegen Europa.

Das Grundgebirge von Afrika entstand bereits im Präkambrium Zeitalter und ist somit wesentlich älter als das heute ebenfalls in Afrika liegende Altasgebirge. Da es entstehungsgeschichtlich nicht zum übrigen Afrika passt, steht dem Atlas eine Sonderstellung unter den afrikanischen Gebirgen zu. Plattentektonisch gesehen bildet der Atlas heute die Grenze zwischen der Eurasischen Platte im Norden und der Afrikanischen Platte im Süden. Bei Aneinanderreibung beider Platten sind Erdbeben möglich, die im Tellatlas liegende Stadt Blida wurde im 19. Jahrhundert durch starke Erdbeben zweimal zerstört. Im Jahr 1980 starben in der algerischen Stadt Ech Cheliff bei einem Erdbeben der Stärke 7.3 fast 5000 Menschen.
 
Klima
Im Atlasgebirge herrscht ein mediterranes Klima, weshalb es eine markante Scheidelinie zwischen dem feuchten Klima des äußersten Nordens Westafrikas und der extrem trockenen Sahara bildet. Somit sind die Sommer recht heiß, im Winter kommt es aufgrund der Höhe zu starken Schneefällen bei nicht allzu niedrigen Temperaturen. Zumindest die höheren Gipfel bleiben lange schneebedeckt, in den Sommermonaten schmilzt dieser jedoch wieder ab, weshalb es keine Gletscher gibt. Im in der Mitte des Atlas liegendes Hochland des Schotts liegen die mittleren Monatstemperaturen bei etwa 26 °C im Sommer und um 4 °C im Winter. Durch Niederschlag im Frühling und abschmelzende Schneemassen entstehen zu dieser Zeit zahlreiche Flüsse und Bäche. Jedoch trocknen diese nach der Schnellschmelze teilweise wieder aus, man nennt diese Trockentäler Wadi. Zwischen dem Tellatlas und dem Saharaatlas im Hochland der Schotts entstehen Salzseen (sogen. Schotts) durch Regen- und Schmelzwasser. Diese trocknen jedoch im späten Sommer wieder bis auf kleinere Lachen aus.
 
Flora und Fauna
Im Atlasgebirge wachsen heute überwiegend Macchiagebüsche, Korkeichen, Aleppo-Kiefern, Zedern, Wacholder, teilweise wilde Ölbäume, und hauptsächlich in Marokko Arganbäume sowie große Flächen von Thymian und Rosmarin. Weiterhin gibt es Kakteen, Feigenbäume und unterschiedliche Palmengewächse, lockere Bestände von Akazien und Jujube findet man an gut bewässerten Stellen. Auch bei der Pflanzenwelt der Region zeigen sich große Unterschiede zwischen dem südlichen und nördlichen Atlas, die durchaus fruchtbaren Böden werden auch landwirtschaftlich genutzt.

Aufgrund der beiden aufeinandertreffenden Klimazonen ist die Tierwelt recht vielfältig. Im Norden gibt es beispielsweise Wildschweine (die mittlerweile selten sind) oder domestizierte Esel. Südlich kommen die besonderen Tierarten wüstennaher Regionen, wie Gazellen, Leoparden, Geparden, Hyänen, Wüstenhasen und Wüstenspringmäuse vor. In beiden Regionen gibt es weiterhin Kleinreptilien, Schlangen und zahlreiche Insektenarten.
 
Tourismus
Im Atlasgebirge werden zahlreiche professionell geführte Trekkingtouren angeboten.
 
Besiedlung
Im Nordteil Algeriens liegen alle größeren Städte und somit in der Region des Atlasgebirges. Im südlichen Teil liegt die Sahara mit extrem schlechten Siedlungsbedingungen. In der Region des Atlasgebirges liegen auch die großen Städte von Tunesien und Marokko, unmittelbar an der Küste zum Mittelmeer liegen die dichtesten Siedlungsgebiete. Das marokkanische Marrakesch liegt beispielsweise direkt am Fuß der Berge. Wirklich im Gebirge befinden sich als nennenswerte Städte nur Constantine in 650 m Höhe und El Djelfa in über 1100 m Höhe, beide liegen in Algerien.
 
Geschichte
Die griechischen Dichter und Historiker der Antike, Homer und Herodot, sahen als Grenze der damals bekannten Welt das Atlasgebirge. Arabischen Geographen während der islamischen Expansion kam der gebirgige Nordwestvorsprung wohl deshalb wie eine Insel vor, weil er südlich durch die karge Wüste und nördlich vom Meer abgeschnitten wurde.

Homer und Herodot, die griechischen Dichter und Historiker aus der Antike, sahen im Atlas die westliche Grenze der damals bekannten Welt. Nach ihren Vorstellungen erhöbe sich diese Insel gegenüber dem andalusischen Gebirgsland im heutigen Spanien. Dennoch haben die arabischen Geographen seinerzeit den Begriff des Atlasgebirges nach Osten hinaus über seine natürlichen Grenzen erweitert.
 
Besonderheiten
Im Atlasgebirge finden sich viele, für die Menschen interessante Rohstoffe. Hierzu gehören Eisenerz, Bleierz, Kupfer, Steinsalz, Phosphat, Quecksilber, Marmor etwas Silber, Steinkohle und Erdgas. Die Vielfalt an Rohstoffen im Atlasgebirge ist eine Besonderheit. Mit dieser Vielfalt an Rohstoffen bildet es eine Ausnahme unter den Gebirgen Afrikas, denn die Saharagebirge Ahaggar und Tibesti oder die Gebirge Äthiopiens weisen überhaupt keine Rohstoffvorkommen auf.

Quelle www.lexolino.de:

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